ECUADOR: Neuer Höhepunkt an Morden aufgrund von LGBTI+ Feindlichkeiten

ECUADOR: Neuer Höhepunkt an Morden aufgrund von LGBTI+ Feindlichkeiten
Neue Gesetze für die LGBTI+ Community führen leider nicht selten zu einer Gegenreaktion, welche sich in Gewalt und Hass äussert. Dies dürfte auch in Ecuador einer der Gründe sein, weshalb das vergangene Jahr das tödlichste seit mindestens einem Jahrzehnt war, was LGBTI+ feindliche Hasskriminalität betrifft...

Freud und Leid können manchmal enorm nah beieinander liegen, so etwa auch in Ecuador. Das Land hat im vergangenen Jahr die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet, im Jahr davor wurde ein lesbisches Paar offiziell als Eltern eines Kindes anerkannt, und 2016 wurde es Transmenschen erlaubt, ihr Geschlecht in den offiziellen Dokumenten anzupassen.

Während diese Entwicklungen von der Community gefeiert wurde, gab es insbesondere rund um die Einführung der Ehe für alle auch eine Gegenreaktion. So heisst es von der Organisation Silueta X, sowie der Ecuadorian Federation of LGBTI Organizations, dass die Öffnung der Ehe auch eine negativen Einfluss im katholisch dominierten Land gehabt habe. Die Statistik bei den LGBTI+ feindlichen Morden sei im vergangenen Jahr schrecklich gewesen.

Durch die politischen Debatten nehmen Hassreden in der Öffentlichkeit zu, und auf Worte folgen leider oftmals auch Taten. Daher gibt es genug Gründe um festzustellen, dass Hassreden schlussendlich zu Hasskriminalität führen, welche im schlimmsten Fall bis hin zu Mord gehen können.

Die Zahlen sprechen denn auch eine deutliche Sprache: So wurden 2019 in Ecuador 16 Morde an LGBTI+ registriert. Dies ist bei weitem die höchste Anzahl an Morden, seit man im Jahr 2010 begonnen hat, diese Fälle explizit zu erfassen. Im Vergleich dazu, wurden im Jahr davor, 2018, zwei Morde registriert.

Wie es von den beiden Organisationen heisst, habe man auch 1998 eine Zunahme bei den Morden an LGBTI+ festgestellt, obwohl sie damals noch nicht so genau statistisch erfasst wurde. Damals wurde in Ecuador Homosexualität entkriminalisiert.

Die konservativen Wertvorstellungen der Religionen sind in praktisch allen Ländern Südamerikas fest verankert, und dies in Kombination mit einer höheren Kriminalitätsrate kann eine gefährliche Mischung gerade für Minderheiten wie die LGBTI+ Community sein. So hält Brasilien etwa den traurigen Rekord der höchsten Mordraten, welche aus Hass gegenüber LGBTI+ resultieren, weltweit. Das Land ist alleine für rund 40 Prozent aller Morde an Transmenschen weltweit verantwortlich.