EU: Druck auf Polen wird erhöht - wegen den Europaspielen
Die Region um Krakau, die sogenannte Woiwodschaft Kleinpolen, hat 2019 erklärt, dass sie LGBT Ideologien ablehnen, und sich damit wie fast ein Drittel Polens als LGBT Free Zone ausgerufen. Die Stadt Krakau selber hat die entsprechende Motion aber nicht umgesetzt. Trotzdem finden die beiden Abgeordneten des EU-Parlaments, Marc Angel und Terry Reintke, welche zusätzlich auch die Vorsitzenden der LGBTI Intergroup des Parlaments sind, dass die Region Kleinpolen nicht mehr länger Austragungsort der Europaspiele sein soll.
Wie die beiden Politiker nun erklären, habe das Europäische Olympische Komitee (EOC) nicht angemessen auf eine entsprechende Anfrage reagiert. Es sei unglaublich, dass eine solche Organisation sich nicht weiter darum kümmere um angemessen auf Fragen zu reagieren, welche so viele LGBTI+ haben, wenn sie an diesen Spielen teilnehmen wollen. So kommen Angel und Reintke zum Schluss, dass die Veranstalter versagt hätten, die nötigen Schritte zu vollziehen um den LGBTI+ Athlet*innen zu schützen und zu unterstützen.
Wie eine Sprecherin des EOC erklärt, dass man in den Vertrag mit der Stadt über die Austragung der Spiele den Respekt gegenüber der Menschenrechte und der Schutz vor Diskriminierung miteinfliessen lasse. Man habe zudem von den Veranstaltern, sowie von der höchsten Regierungsebenen von Krakau und Kleinpolen die Zusicherung eingeholt, dass die Grundprinzipien der Olymischen Charta vollständig respektiert würden.
Die beiden Politiker sind nicht die ersten, welche sich gegen eine Austragung der Europaspiele in Krakau stellen. Zuvor hat schon der Sportminister der belgischen Region Flandern im Parlament erklärt, dass ein solcher, internationaler Sportanlass nicht in einer solchen Region stattfinden solle.
Die Regierung von Krakau und Kleinpolen hat bislang nicht auf die Vorwürfe reagiert. Polens Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit, kurz PiS, wiederum erklärt nachwie vor, dass es solche LGBT Free Zone in Polen gar nicht erst gebe.