POLEN: Gemeinde will LGBT Free Zone bleiben
Norwegen unterstützt neben vielen weiteren Ortschaften in Polen auch Krasnik finanziell, doch das Land drohte die Zahlungen einzustellen, sollten sich die Gemeinden weiterhin als LGBT Free Zones bezeichnen. In Krasnik ist es nun zu einer Abstimmung im Gemeinderat gekommen, und dieser hat sich mit neun zu elf Stimmen dafür entschieden, weiterhin frei von „LGBT-Ideologien“ bleiben zu wollen. Damit verzichtet die rund 35‘000 Einwohner zählende Kleinstadt offenbar bewusst auf die finanziellen Unterstützungen aus Norwegen.
Dass es dabei um sehr viel Geld geht, machte Norwegens Aussenminister letzte Woche klar, als er den Schritt verkündet hat. So würden Krasnik und andere Bezirke und Gemeinden Polens nicht von einem Entwicklungsprogramm profitieren, wenn sie sich weiterhin als LGBT Free Zone ausrufen. Dieses Programm wurde von Norwegen, Island und Liechtenstein aufgegleist und mit rund 100 Millionen Euro bestückt, welche an kleine und mittlere Gemeinden und Städte Polens verteilt werden sollen.
LGBTI+ Aktivisten vor Ort zeigen sich enttäuscht über den Entscheid des Gemeinderats und erklärten, dass dies gegen die Interessen der Stadt sei. Weiter bezeichneten sie die Entscheidung als den teuerste Schritt, der Krasnik je gemacht habe. Die Bürger dieser Stadt seien die Verlierer, da sich die Politiker für diesen Weg entschieden haben. Krasnik hat sich bereits im Mai 2019 als LGBT Free Zone ausgerufen.
Auch die EU hat bereits angedroht, künftige, finanzielle Mittel zurückhalten zu wollen. So hat alleine Krasnik laut dem Bürgermeister in den vergangenen zwei Jahren rund sieben Millionen Euro von der EU erhalten. Gleichzeitig versuchte er zu beschwichtigen und erklärte, dass die LGBT Free Zone rein symbolischer Natur sei und dass queere Menschen keinerlei negative Konsequenzen zu befürchten hätten.