FRANKREICH: Vier Teenager nach homophobem Hassverbrechen verhaftet
Die vier Jugendlichen waren in Montpellier im Süden Frankreichs in den Ferien. Offenbar von ihrem Fenster aus, sahen zwei von ihnen zwei junge Männer auf der Strasse Zigaretten rauchen. Die Jugendlichen fragten die Beiden darauf, ob sie auch Marihuana verkaufen würden. Als das Paar verneinte, folgte gleich die Frage, ob sie queer seien, was die Beiden bejahten. Die Teenager begannen darauf die Männer massiv und LGBTI+ feindlich zu beschimpfen und drohten ihnen sogar mit dem Tod. Darauf gingen die Jugendlichen kurz weg um mit zwei weiteren Teenagern wieder aufzutauchen.
Die vier Jugendlichen begannen darauf das schwule Paar zu verprügeln. Da sich das Paar direkt vor ihrem eigenen Hauseingang befand, verschafften sich die Täter Zugang zum Haus. Dort schlugen sie die Tür der Wohnung ein und begannen mit Bierflaschen die Fenster zu zerschlagen, und zerstörten auch die Möbel und die übrige Einrichtung. Auch Nachbarn, welche durch den Lärm dazu kamen, konnten dem Paar nicht helfen, sondern sie schlossen sich zusammen im Badezimmer ein um sicher zu sein. Die Jugendlichen verliessen darauf die Wohnung mit einer Spielkonsole, sowie einer Uhr und einem Paar Sneakers.
Wenig später konnte die Polizei die Jugendlichen finden und verhaften, sowie die Beute sicherstellen. Sie müssen sich nun möglicherweise wegen Diebstahl, Zerstörung von Eigentum, Morddrohung und Gewalt, alles im Rahmen eines Hassverbrechens, vor Gericht verantworten.
Bereits vor fünf Jahren sorgte ein homophobes Hassverbrechen in Montpellier für Schlagzeilen. Die damaligen Opfer, ebenfalls ein schwules Paar, wurde von sechs Männern angegriffen. Eines der Opfer ging damals mit einem Foto, welches seine Verletzungen zeigt, an die Öffentlichkeit, um damit auf LGBTI+ feindliche Gewalt aufmerksam zu machen. Auch in Frankreich, wie in zahlreichen anderen Ländern der Welt, nehmen Hassverbrechen, insbesondere gegen LGBTI+, derzeit massiv zu.