HONG KONG: Anhörungen rund um Marriage Equality-Fall gehen zu Ende
Laut LGBTI+ Aktivisten im Gerichtssaal machten die Anwälte der Regierung in Hong Kong nicht eben eine gute Falle, als sie darzulegen versuchten, wie eine Ehe definiert wird, und weshalb die Regierung der Meinung ist, dass die Ehe von Angus Leung und seinem Ehemann nicht anerkannt werden soll. Die Beiden haben in Neuseeland geheiratet und möchten, dass ihre Ehe nun auch in Hong Kong ihre Gültigkeit hat.
Während sich Leungs Anwälte auf den Standpunkt stellten, dass eine gleichgeschlechtliche Ehe nicht anders als jede andere Ehe ist, so waren die Anwälte der Regierung der Meinung, dass Hong Kong nur eine Ehe zwischen Mann und Frau anerkenne. Wenn man gleichgeschlechtlichen Paaren gewisse Rechte zugestehe, dann verliere die Ehe ihren besonderen Status.
Diese Ansichten liessen Leungs Anwälte allerdings nicht gelten: Es reiche nicht, wenn man einfach erkläre, dass die Ehe einzigartig und besonders ist, man müsse dies auch rational begründen und belegen können. Der Regierung sei dies nicht gelungen. Zu sagen, dass es schon immer so war und daher auch so bleiben soll, sei kein Grund um gleichgeschlechtlichen Paaren die Ehe vorzuenthalten.
Nach den letzten Anhörungen kann es nun noch ein paar Monate dauern, bis die Richter ihr Urteil bekanntgeben werden. Für Angus Leung und sein Partner geht damit ein jahrelanger Rechtsstreit auf die Zielgerade. Die Beiden haben die Klage nämlich bereits im Jahr 2015 eingereicht. Wie die Richter urteilen werden, ist schwierig zu sagen, doch ein früheres Urteil gibt Hoffnung: Erst im vergangenen Juli hat ein Berufungsgericht nämlich eine gleichgeschlechtliche Beziehung anerkannt, indem ein Lebenspartner*in neu das Anrecht auf eine Niederlassungsbewilligung als Partner*in hat.