INDIEN: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung unterstützt die Ehe für alle
Wenn es um die Rechte der LGBTI+ Community geht, dann hat Indien in den vergangenen Jahren eine erstaunliche Wandlung vollzogen. Erst 2018 hat das Oberste Gericht des Landes gleichgeschlechtliche Aktivitäten legalisiert, und nun beraten die gleichen Richter bereits darüber, ob gleichgeschlechtlichen Paaren das Recht auf Ehe zugestanden werden kann.
Noch bevor das Supreme Court seine Entscheidung bekannt gegeben hat, veröffentlichte das Pew Research Center eine Umfrage über die Zustimmung zur Ehe für alle innerhalb der Bevölkerung, und auch da ist ein erstaunlicher Wandel zu beobachten. Mittlerweile befürwortet auch eine Mehrheit der Inder:innen die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. So erklärten 53 Prozent, dass sie eher oder sehr für dieses Anliegen sind.
Spricht sich auch das Oberste Gericht für die Ehe für alle aus, dann wäre Indien nach Taiwan das erst zweite Land in Asien, welches LGBTI+ Paaren diese Möglichkeit zugesteht. Vor wenigen Tagen hat zudem das Oberste Gericht im Nachbarland Nepal quasi die Ehe für alle eingeführt. Dabei wurde die Regierung und das Parlament beauftragt die Gesetze entsprechend anzupassen. Bis es soweit ist wurde zudem als Übergangslösung ein Eheregister eingeführt, in welchem sich gleichgeschlechtliche Paare per sofort registrieren können.
Das Pew Research Center hat die Umfrage über die Ehe in insgesamt 24 Ländern durchgeführt. Die höchste Zustimmung hat die gleichgeschlechtliche Ehe in Schweden mit 92 Prozent. Auch Australien mit 75 und Japan mit 74 Prozent weisen sehr hohe Werte bei der Zustimmung auf. Am anderen Ende der Skala liegen Länder wie Nigeria und Indonesien. Sage und schreibe 97 Prozent lehnen die Ehe für alle in Nigeria ab, und nur gerade zwei Prozent befürworten sie. In Indonesien sind es zudem 88 Prozent, welche sich stark gegen die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare aussprechen.