INDONESIEN: Gericht blockiert Verbot von gleichgeschlechtlichem Sex

INDONESIEN: Gericht blockiert Verbot von gleichgeschlechtlichem Sex
Es waren religiöse Gruppierungen, welche vom Obersten Gericht mittels einer Petition verlangten, dass gleichgeschlechtlicher Sex, sowie Sex ausserhalb der Ehe verboten werden soll. Nun haben die Richter reagiert und den Vorstoss abgelehnt. Ob sich die Situation für LGBTs dadurch jedoch verbessert ist fraglich...

Es war eine äusserst knappe Entscheidung, und dies repräsentiert auch den derzeitigen Zustand Indonesiens: Die neun Richter stimmten mit 5 zu 4 Stimmen dafür, dass sie nicht auf die Petition eingehen werden, welche gleichgeschlechtlichen Sex wie auch Sex ausserhalb der Ehe unter Strafe stellen würde. Der Oberste Richter des Gremiums erklärte darauf öffentlich, dass der Antrag in seiner Gesamtheit abgelehnt wurde. Damit bleibt Homosexualität im Grossteil Indonesiens nicht strafbar.

Lanciert wurde die Petition von der Family Love Alliance, welche seit längerem Stimmung gegen Homosexuelle macht. So forderte die Gruppierung nun eine Änderung jener Artikel, welche die Moral und Sitte des Landes betreffen. So sollte der Sexualakt zwischen zwei Männern, respektive zwischen zwei Frauen explizit verboten und bestraft werden, indem das Strafgesetz entsprechend angepasst wird.

Ein Sprecher von Human Rights Watch zeigte sich zwar erleichtert über die Entscheidung, erklärte aber gleichzeitig, dass dieses Urteil nicht viel im Land ändern werde, da die Polizei selber äusserst homophob agiere. Alleine in diesem Jahr sind schon mehr als 200 LGBTs verhaftet worden.

Indonesien zeigt sich in Bezug auf das Thema Homosexualität sehr gespalten: Während, ausgenommen von der Provinz Aceh auf Sumatra, Homosexualität in Indonesien nicht verboten ist, so kommt es trotzdem immer wieder zu Razzien und Verhaftungen im ganzen Land – und dies obwohl meist die gesetzliche Grundlage dazu fehlt.