INDONESIEN: Politiker fordert Todesstrafe für LGBTs - oder wenigstens lebenslange Haft

INDONESIEN: Politiker fordert Todesstrafe für LGBTs - oder wenigstens lebenslange Haft
Die Debatte um die Kriminalisierung von Homosexualität hat einen neuen, traurigen Höhepunkt erreicht: Ein Politiker der fünftgrössten Partei des Landes fordert nun gar die Todesstrafe oder zumindest lebenslange Haft für Schwule, Lesben und Transgender. Er möchte zudem auch, dass alle, welche "LGBTI-Verhalten promoten", bestraft werden.

Hier kannst Du die Online-Petition unterzeichnen, mit welcher die offizielle Schweiz aufgefordert werden soll, sich nicht nur für den Freihandel, sondern auch die LGBT-Rechte in Indonesien einzusetzen: Link

Die Partai Amanat Nasional (PAN), die National Mandate Party, in Indonesien konnte bei den vergangenen Wahlen im Jahr 2014 einige Sitze im Parlament zulegen und ist derzeit die fünftgrösste Kraft im Staat. In gewissen Provinzen ist die PAN sogar stärkste, und damit die regierende Partei. Eigentlich steht die Partei für einen moderaten Islam, doch in Bezug auf Homosexualität kennen zumindest einige Mitglieder der Partei keinerlei Gnade, so etwa Muslim Ayub.

Als er auf die aktuelle Debatte rund um die Erweiterung des Strafgesetzes im Repräsentantenhaus angesprochen wurde, erklärte er, dass er und seine Partei lange Verhandlungen gerade in Bezug auf die Kriminalisierung von Homosexualität gehabt haben, und dass sie mit diesem Punkt nicht glücklich seien. Sie würden noch weiter gehen wollen und noch härtere Strafen gegen LGBTIs fordern. Gegenüber JurnaliaIndonesia führte er weiter aus, dass er die Todesstrafe oder zumindest die lebenslange Haft wolle um eine abschreckende Wirkung auf Homosexuelle zu haben.

Doch der Politiker geht mit seiner Forderung noch weiter, und will auch all jene bestrafen, welche LGBTI-Verhalten promoten. Dies würde dann sowohl Menschenrechtsorganisationen betreffen, aber auch all jene Gruppierungen welche sich gegen HIV/Aids einsetzen, etwa auch Journalisten, welche über das Thema berichten wollen. 

Es ist nicht das erste Mal, dass Muslim Ayub mit solch kontroversen Äusserungen für Schlagzeilen sorgt. Er vertritt mit Aceh auf der Insel Sumatra, die einzige Provinz, welche die Scharia eingeführt hat und damit Homosexualität bereits bestraft. Dies war ein Zugeständnis der Regierung in Jakarta, damit die Provinz ihre Unabhängigkeitsbestrebungen auf Eis legt.

Das indonesische Repräsentantenhaus wird wohl just am kommenden Valentinstag über die Ergänzungen im Strafgesetz und damit über die Kriminalisierung von Homosexualität abstimmen. Gemäss Stimmen aus anderen Parteien wird davon ausgegangen, dass der Gesetzesentwurf gutgeheissen wird, und das Indonesien dadurch zu einem der ganz wenigen Ländern wird, welche Homosexualität neu für illegal erklären. Erst in der letzten Woche setzte der Gesundheitsminister von Indonesien Homosexualität auf die Liste der Geisteskrankheiten.

Online-Petition:
Soll die Schweiz ein Freihandelsabkommen mit einem Land abschliessen, welches wohl demnächst Homosexualität unter Strafe stellt? Diese Frage stellt sich im Fall von Indonesien! Nun bist Du gefragt: Unterstütze diese Petition und setze ein Zeichen um auf die sich stark verschlimmernde Situation für LGBTs in Indonesien aufmerksam zu machen: Hier gehts zur Petition - Link