SCHWEIZ/INDONESIEN: Soll die Schweiz ein Freihandelsabkommen mit Indonesien abschliessen?
Es sind äusserst schwierige Entwicklungen für Schwule, Lesben und Transgender, welche sich derzeit in Indonesien abspielen, und die Situation für die LGBT-Community wird immer prekärer. Medienberichten zufolge fliehen bereits viele aus der Provinz Aceh auf der indonesischen Insel Sumatra, wo die Situation besonders unerträglich geworden ist. Bislang gab es im Rest von Indonesien keine Gesetze explizit gegen Homosexualität, doch dies dürfte sich wohl leider bereits in sehr naher Zukunft ändern.
Soeben hat das Land Homosexualität auf die Liste der Geisteskrankheiten gesetzt, im Parlament besteht eine grosse Wahrscheinlichkeit, dass noch vor dem Valentinstag eine Anpassung des Strafgesetzes verabschiedet wird, wonach Homosexualität neuerdings mit bis zu 5 Jahren Haft bestraft werden kann, und alleine in den vergangenen Monaten wurden Hunderte von LGBTs verhaftet, obwohl dazu eine gesetzliche Grundlage fehlt. Die Regierung hat zudem die Sperrung von Dutzenden von Apps und Webseiten angeordnet, welche schwullesbische Themen behandeln.
Mitten in dieser politisch äusserst heiklen Phase für die LGBT-Community in Indonesien verhandelt die Schweiz mit dem Land über ein Freihandelsabkommen. Während die Verhandlungen hierzulande vor allem bezüglich dem Thema Palmöl für Schlagzeilen sorgen, wird die äusserst prekäre Situation für LGBTs praktisch vollständig ausgeblendet.
Die Zeit drängt, und zwar einerseits, da Indonesien schon in wenigen Tagen die Gesetze verschärfen könnte, und da es zu immer weiteren Razzien und Verhaftungen im Land kommt. Aber auch von Seiten der Schweiz, denn die Verhandlungen rund um das Freihandelsabkommen sind am Laufen und ein Vertragsabschluss könnte bereits Mitte Jahr Tatsache sein. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass es der LGBT-Community in der Schweiz gelingt, auf die äusserst schwierige Situation der Schwulen, Lesben und Transgender in Indonesien aufmerksam zu machen. Einerseits über die sozialen Medien, aber auch über die Politiker in unserem Parlament, welche ihren Einfluss auf die Regierung nutzen können um auf die aktuellen Verhältnisse in Indonesien aufmerksam zu machen.
Die eMailadressen von unseren National- und Ständeräten findest Du unter anderem unter folgendem Link: Ratsmitglieder im Schweizer Parlament
Oder hilf mit und unterzeichne diese Online-Petition: