ISRAEL: Gewaltsame Angriffe nach angeblichen Grindr Dates
Zu mindestens zehn Fällen ist es in den vergangenen Monaten gekommen, wobei die Zahl der Taten noch höher sein könnte, da sich vermutlich viele Opfer gar nicht getrauen, die Vorfälle zu melden, obwohl sie teilweise gravierend waren. So sollen insbesondere schwule Männer in der Region Haifa und Krayot mit Fake-Grindrprofilen in einen Hinterhalt gelockt und dann tätlich angegriffen worden sein. Dabei wurden teils sogar scharfe Gegenstände wie Messer verwendet, sodass von Mordversuchen ausgehangen werden muss.
Die mutmasslichen Täter befinden sich noch immer auf freiem Fuss, und da sich auch einige der Opfer entschieden haben, die Taten nicht zur Anzeige zu bringen, werden die Ermittlungen durch die Polizei zusätzlich behindert, wie die lokale LGBTI+ Organisation und Task Force Aguda berichtet. Aus diesem Grund ermutigt Aguda alle Opfer, die Vorfälle unbedingt zu melden und Anzeige zu erstatten, um damit zu helfen, weitere Gewalttaten zu verhindern.
Aguda hat zudem auch eine Warnung veröffentlicht und ruft dazu auf, dass die Nutzer von Online-Dating-Apps zumindest minimale Sicherheitsvorkehrungen einhalten sollen, bevor sie sich zu einem Date treffen. Dies gilt insbesondere bei Profilen ohne Bild, oder bei Bildern, welche bearbeitet sein könnten. Weiter könne es ein Hinweis sein, wenn kurz vor dem Date ein neuer Treffpunkt in einer etwas abgelegenen Gegend vorgeschlagen wird. Zudem sollte man auch vorsichtig sein, wenn sich die Person weigert zu telefonieren, einen Videocall zu machen oder ein aktuelles Foto zu schicken.
Weiter rät Aguda auch, dass man treffen erst nur an öffentlichen und gut beleuchteten Orten organisieren soll. Zudem soll man Freund:innen darüber informieren, wann man sich wo mit jemandem trifft. Von Chatverläufen solle man zudem Screenshots machen. Bei verdächtigen Vorkommnissen solle man die Profile zudem blockieren und melden.
Safer Dating - Tipps rund um sicheres Online-Dating:
Keine persönlichen Informationen und Wohnadressen austauschen, bevor man einer Person nicht wirklich vertrauen kann.
Erst an einem öffentlichen Ort, wo es auch viele, andere Menschen hat, treffen.
Auch noch einen Freund informieren, wann und wo man zu einem Date geht, damit noch jemand Bescheid weiss, falls es zu einem Zwischenfall kommt.
Nicht zu viel Alkohol trinken und auf sein Glas aufpassen, etwa wegen Drogen und K.o.-Tropfen.
Das Mobiltelefon sollte immer geladen sein, damit man zur Not auch Hilfe anfordern kann.
Und ganz wichtig: Auf das Bauchgefühl hören. Niemand zwingt einem an einem Ort zu bleiben: Wenn man sich unwohl fühlt, dann soll man lieber gehen als bleiben.
Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Hier findest Du Hilfe:
Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch
Weitere Information erhältst Du auch unter:
Du-bist-du.ch: Beratung und Information
Milchjugend: Übersicht über queere Jugendgruppen
Transgender Network Switzerland: Dachorganisation für trans Menschen
LOS: Lesbenorganisation Schweiz
Pink Cross: Dachorganisation schwuler und bisexueller Männer