ITALIEN: Sechs-Jahres-Hoch bei Eingetragenen Partnerschaften

ITALIEN: Sechs-Jahres-Hoch bei Eingetragenen Partnerschaften
Mit der rechtsextremen und LGBTI+ feindlichen Regierung unter Giorgia Meloni scheint das Bedürfnis bei queeren Menschen in Italien zu wachsen, sich rechtlich abzusichern. Die Zahl der neu geschlossenen Eingetragenen Partnerschaften im vergangenen Jahr ist auf ein Sechs-Jahres-Hoch angestiegen.

Wie das Nationale Statistikamt in Italien, ISTAT, bekannt gab, war die Zahl der neu geschlossenen Eingetragenen Partnerschaften im Jahr 2023 auf ein neues Hoch angestiegen. Nur gerade 2017 gab es mehr. Dies war das erste komplette Jahr seit diese Möglichkeit 2016 durch die damalige Mitte-Links-Regierung eingeführt wurde. Sie setzte sich damals gegen die Katholische Kirche und gegen die rechten Parteien durch.

Mit 3‘019 neuen Eingetragenen Partnerschaften wurde ein neues Sechs-Jahres-Hoch erreicht. Damit haben sich 7.3 Prozent mehr Paare registrieren lassen als noch im Jahr 2022. Dies geht somit praktisch mit der neuen, rechtsextremen Regierung unter Giorgia Meloni einher, welche 2022 ihre Arbeit begonnen hat. Damit scheint auch das Bedürfnis für gleichgeschlechtliche Paare gestiegen zu sein, ihre Partnerschaften rechtlich abzusichern.

Seit Meloni mit ihrer rechtsextremen Koalition die Regierung stellt, haben sie bereits zahlreiche Vorstösse lanciert um bei den Rechten queerer Menschen zurückzurudern. Dabei sind sie aber auch bereits mehrfach von Gerichten zurückgepfiffen worden. Verschiedenste LGBTI+ Organisationen kritisieren denn auch die Regierung, dass das Leben für queere Menschen in Italien schwieriger geworden sei.

So wurde versucht, es den Behörden zu unterbinden, dass sie bei Kindern von gleichgeschlechtlichen Paaren beide Elternteile anerkennen können. Hier mussten die Gerichte schliesslich einschreiten. Weiter sollen queere Inhalte an Schulen verboten werden. Auch hat es die Regierung Meloni neu unter Strafe gestellt, wenn Paare im Ausland auf die Möglichkeit der Leihmutterschaft zurückgreifen wollen. Dies wird vor allem als Angriff auf die Rechte gleichgeschlechtlicher Paare gewertet.

Die Eingetragenen Partnerschaften machen in Italien noch immer nur einen kleinen Bruchteil in Bezug auf die den heterosexuellen Paaren vorbehaltenen Eheschliessungen aus: So haben 2023 über 184‘000 Paare geheiratet, 82‘000 Paare haben sich getrennt und rund 80‘000 Paare haben sich geschieden.