JAPAN: Gouverneurin von Tokio plant (fast) die Ehe für alle
Gleichgeschlechtliche Ehen sind in Japan noch nicht möglich, doch verschiedene Städte und Regionen haben vor einigen Jahren begonnen, sogenannte Partnerschaftszertifikate auszustellen, welche zwar nicht bindend sind, gleichgeschlechtlichen Paaren aber trotzdem gewisse Rechte auf kommunaler Ebene zusprechen.
Dies geht jedoch nicht nur den meisten LGBTI+ zu wenig weit, sondern auch manchen Politiker:innen. Die Hauptstadtregion prescht nun diesbezüglich vor, und es scheinen alle in der Politik am gleichen Strang zu ziehen. Nachdem die Stadtversammlung das Anliegen nach mehr Rechten für queere Menschen einstimmig verabschiedet hat, hat nun auch die Gouverneurin der Präfektur Tokio, Yuriko Koike, entsprechend erste, konkrete Pläne vorgestellt.
Wie Kyodo News berichtet, soll die gleichgeschlechtliche Partnerschaft ab dem kommenden Steuerjahr, ab April 2022, eingeführt werden. Damit sollen gleichgeschlechtliche Ehen faktisch möglich werden - zumindest in Bezug auf gewisse Rechte. Damit zieht nun die gesamte Präfektur mit seinen über 13 Millionen Einwohnern mit, was zuvor bereits einige Stadtviertel eingeführt haben.
Ob damit alle Diskriminierungen aufgehoben werden, muss sich weisen. Gleichgeschlechtliche Paare kritisieren beispielsweise, dass sie etwa bei den Steuern, aber auch in anderen Belangen, benachteiligt werden.
In den vergangenen Jahren konnten LGBTI+ bereits einige Teilerfolge erzielen. So hat etwa erst im März ein Gericht in der japanischen Metropole Sapporo geurteilt, dass es der Verfassung widerspreche, wenn gleichgeschlechtliche Paare nicht heiraten können. Dies war das erste solche Urteil in Japan.