MALAYSIA: Mehr als 200 Männer bei Razzia in Sauna festgenommen

MALAYSIA: Mehr als 200 Männer bei Razzia in Sauna festgenommen
Malaysia ist eine äusserst beliebte Feriendestination in Südostasien, doch die Situation für queere Menschen, insbesondere Männer, verschlimmert sich zusehends: Bei einer Razzia in einer Sauna in der Hauptstadt wurden nun mehr als 200 Männer festgenommen - darunter auch leitende Staatsangestellte. Sie wurden nicht nur mit Namen und Foto an den öffentlichen Pranger gestellt, sondern ihnen drohen auch hohe Strafen.

Man habe die Lokalität in den vergangenen zwei Wochen observiert und überwacht, heisst es vom stellvertretenden Polizeichef von Kuala Lumpur, Mohd Azani Omar, und man habe von der Annahme ausgehen müssen, dass in den Räumlichkeiten illegale Aktivitäten unter männlichen Gästen stattfinden. Man habe zuvor auch entsprechende Infos aus der Bevölkerung erhalten und habe aus diesem Grund eine Razzia angeordnet.

Die Räumlichkeiten befinden sich auf zwei Stockwerken und umfassen ein Fitnesscenter, eine Sauna, ein Schwimmbad, ein Spa-Bereich, sowie ein Ruhebereich. Während der unangekündigten Durchsuchung der Räumlichkeiten an einem frühen Abend wurden 201 Männer festgenommen. Sie seien quasi auf frischer Tat ertappt worden, teilte die zuständige Polizei mit.

Unter den Verhafteten befanden sich auch 17 Beamte, von einem stellvertretenden Staatsanwalt über einen Lehrer bis hin zu mehreren Vollzugsbeamten, einem Chirurgen sowie Diplomaten und Verwaltungsangestellte. Die Verhafteten seien im Alter zwischen 19 und 60 Jahren gewesen, heisst es von der Polizei weiter.

An der Razzia waren neben der Polizei auch die Stadtverwaltung von Kuala Lumpur (DBKL) und die islamische Religionsbehörde der Bundesterritorien (JAWI) beteiligt. Das Lokal wurde erst vor rund acht Monaten eröffnet. Doch schon bald gab es Meldungen aus der Bevölkerung bei der Polizei.

Die Verhafteten wurden mit Namen und Bildern veröffentlicht. Dieser öffentliche Pranger ist in Malaysia verbreitet und dient nicht zuletzt auch der Abschreckung. Die Betroffenen verlieren darauf meist ihren Job, ihre Wohnung und auch ihr soziales Umfeld bis hin zur Familie.

Obendrauf werden sie auch noch durch das Gericht bestraft und dabei drohen Haftstrafen, Geldbussen, aber es können auch Körperstrafen wie Stockschläge und Peitschenhiebe sein. Malaysia hat zudem sogenannte staatliche Rehabilitationszentren eröffnet, um Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung zu behandeln. Dabei handelt es sich um nichts anderes als Konversionsmassnahmen - und erst noch staatlich verordnet.