MALAYSIA: 20 Männer an angeblicher Gay Party festgenommen
Nach Hinweisen in den Sozialen Medien führte die Polizei eine Razzia bei einer angeblichen Gay Party auf einem Anwesen im Bundesstaat Kelantan im Nordosten des Landes durch. Angeblich wurden von der Polizei rund hundert Teilnehmende erwartet, doch zum Zeitpunkt der Stürmung durch die Sicherheitskräfte am frühen Morgen waren nur noch zwanzig Männer vor Ort. Sie wurden allesamt verhaftet.
Obwohl alle Männer bekleidet waren, geht die Polizei trotzdem davon aus, dass es zu sexuellen Handlungen vor Ort gekommen ist, denn bei der anschliessenden Durchsuchung der Räumlichkeiten wurden sowohl Kondome, wie auch HIV-Medikamente gefunden. Alle Männer haben zudem bei der anschliessenden Vernehmung eingestanden, dass sie Teil einer Gruppe von schwulen Männern sind.
An einer Pressekonferenz erklärte die Polizei gegenüber den Medien, dass man die LGBTI+ Gruppen verstärkt überwachen werde, da sie immer mutiger und auch aktiver werden. Weiter bestätigte der lokale Polizeivorsteher aber auch, dass man nur drei der verhafteten Männer anklagen werde, da bei ihnen explizite, pornografische Bilder auf den Handys gefunden wurden. Gegen die anderen 17 Männer habe man keine strafrechtlich relevanten Vergehen feststellen können.
In Malaysia kommt es immer wieder zu Razzien bei Verdacht auf queere Partys oder andere Veranstaltungen. Darauf folgen oft auf tatsächlich Verurteilungen. Auf gleichgeschlechtliche Aktivitäten stehen im islamischen Land bis zu 20 Jahre Haft und sogar Körperstrafen wie Peitschenhiebe oder Stockschläge können ausgesprochen werden. Der Staat soll zudem auch Zentren eingerichtet haben, in welchen Konversionsmassnahmen angeboten und vollzogen werden.
Seit eine konservative islamische Partei erstarkt ist und sich neue Mehrheiten gebildet haben, nahmen auch Razzien und andere Aktionen gegen die LGBTI+ Community zu. Dies konnte zuvor auch schon in Indonesien beobachtet werden. Der Premierminister von Malaysia, Anwar Ibrahim, hat derweil versucht mehr Toleranz gegenüber queeren Menschen zu zeigen, doch aufgrund des aktuellen, politischen Klimas im Land musste er diese progressiveren Ansichten ebenfalls etwas zurückstellen.