SCHWEIZ/ MALAYSIA: Sieg für Swatch vor Gericht
Im Mai 2023 geriet Swatch in Malaysia ins Visier der Behörden, und diese machten kurzen Prozess. Während Razzien in Swatch Stores in insgesamt elf Shopping Malls im Land beschlagnahmten sie 172 Uhren, weil diese aufgrund der Regenbogensymbole mit der LGBTI+ Community und deren Rechte in Verbindung stehen würden.
Swatch wollte sich diese Aktion nicht gefallen lassen und wehrte sich mit rechtlichen Mitteln. So seien seien die Razzien ohne Durchsuchungsbefehl durchgeführt worden, und somit seien auch die Beschlagnahmungen der Uhren im Wert von rund 12‘500 Schweizer Franken illegal gewesen. Weiter würden die Motive nicht für sexuelle Aktivitäten stehen, sondern für Frieden und Liebe, so Swatch weiter.
Schon kurz nach den Razzien meldete sich auch der Vorsitzende der Swatch Group, Nick Hayek, zu Wort und kritisierte das Vorgehen der Behörden. Weiter fragte er sarkastisch, ob die Regierung bald auch die natürlichen Regenbögen, welche am Himmel erscheinen, konfiszieren werde.
Nun befand ein Obergericht in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur über die Razzien und stellte sich auf die Seite von Swatch. Die Behörden wurden somit angewiesen, die 172 Uhren an Swatch herauszugeben. Wie das Innenministerium nun erklärte, werde man das Urteil prüfen, sobald es schriftlich und in ausführlicher Form vorliege. Dann werde man entscheiden, ob man die Uhren herausgebe, oder ob man das Urteil an die nächste Instanz weiterziehe.
Gleichgeschlechtliche Aktivitäten sind im muslimisch geprägten Malaysia nach wie vor illegal und die Behörden greifen immer wieder streng durch. So kam es auch bereits bei Partys und bekannten Treffpunkten von queeren Menschen zu Razzien. Im Sommer 2023 kam es zudem während einem Musikfestival zum Eklat, als der Frontmann von The 1975, Matt Healy, seinen Bassisten küsste und die Anti-LGBTI+ Gesetze des Landes öffentlich verurteilte. Das gesamte Festival wurde damals von den Behörden abgesagt. Die Band wurde nun von den Veranstaltenden auf Millionen verklagt.