NIEDERLANDE: Kriminelles Netzwerk rund um Asylsuchende aufgedeckt

NIEDERLANDE: Kriminelles Netzwerk rund um Asylsuchende aufgedeckt
Die Niederlande hat offenbar ein kriminelles Netzwerk aufgedeckt, welches Asylsuchenden in Uganda zeigt, wie sie vortäuschen können LGBTI+ zu sein um in Europa aufgenommen zu werden. Damit schaden sie echten LGBTI+ Flüchtlingen massiv, welche in Uganda tatsächlich an Leib und Leben bedroht sind...

Für LGBTI+ kann das Leben in Uganda die Hölle auf Erden sein: Diskriminierungen, mehrjährige Haftstrafen oder gar der Tod durch Selbstjustiz gehören beinahe zum Alltag. Sich selber sein und ein Coming out zu wagen ist schlicht nicht möglich, drohen doch nur schon bei Verdacht auf gleichgeschlechtliche Handlungen bis zu lebenslange Haft. Dass gerade diese Queers die Möglichkeiten auf Asyl in Europa erhalten sollten, wird bereits von vielen Regierungen anerkannt.

Wie die niederländische Immigrations- und Einwanderungsbehörde nun aber berichtet, habe man ein krimininelles Netzwerk aufgedeckt, welches zu einem Preis von rund 2700 Schweizer Franken in Uganda Kurse zusammen mit den nötigen Dokumenten anbietet, um potentiellen Asylsuchenden zu zeigen, wie sie sich als LGBTI+ ausgeben können. Dies hat nun bereits erste Konsequenzen für ugandische Flüchtlinge in den Niederlanden.

Wie die Behörden mitteilten, werde man die Visaanträge aus Uganda nun strikter prüfen. Zudem werden bereits genehmigte Anträge von LGBTI+ Flüchtlingen nochmals neu angesehen. Von den 250 bislang geprüften Flüchtlingen, seien 36 aufgefallen, welche möglicherweise durch einen solchen Betrug in die Niederlande kamen.

Zahlreiche Flüchtlingsorganisationen in den Niederlanden befürchten nun massive Verschärfungen im Asylprozess für LGBTI+. Der Prozess sei schon jetzt sehr kompliziert und sie warnen daher vor einer noch strengeren Beurteilung. Man müsse sich vorstellen, heisst es etwa von COC Nederland, dass man von jemandem aus einem anderen Land und mit einer anderen Kultur verlange, dass er seine persönliche Geschichte darüber erzähle, wie er sich seiner sexuellen Orientierung oder Identität bewusst wurde. Diese Menschen haben meistens zuvor aber noch nie mit jemandem überhaupt darüber gesprochen.

Uganda unternimmt immer wieder Versuche die Gesetze gegen LGBTI+ zu verschärfen. So werden sogar immer wieder Vorstösse eingereicht, welche die Todesstrafe auf gleichgeschlechtliche Aktivitäten fordern. Es kommt häufig zu Razzien und zu Verhaftungen, und Behörden machen auch vor Gewalt und Folter gegenüber Queers nicht halt. Zahlreiche Staaten in Europa nehmen daher Asylsuchende aus Uganda auf und akzeptieren Homosexualität als Grund für die Flucht aus der Heimat.