PHILIPPINEN: Zwei weitere Städte schützen LGBTs vor Diskriminierungen

PHILIPPINEN: Zwei weitere Städte schützen LGBTs vor Diskriminierungen
Auf nationaler Ebene hat ein solches Gesetz zwar immer noch seine Schwierigkeiten und die Gegner gewinnen derzeit an Oberhand, doch nun haben mit Cebu und Mandaluyong zwei weitere Städte einen Diskriminierungsschutz für Schwule, Lesben und Transgender eingeführt.

Es war ein riesiger Erfolg und kam überraschend, als sich der Kongress auf den Philippinen im vergangenen Jahr mit 197 zu 0 einstimmig für die Einführung eines Anti-Diskriminierungsgesetz für Schwule, Lesben und Transgender aussprach. Der Entwurf wurde damals von Geraldine Roman eingebracht, der ersten Transfrau, welche in das Parlament des Landes gewählt wurde. Doch nun, im Senat angekommen, gerät der Entwurf ins Stocken und erhält Gegenwind. So sind es vor allem die konservativen, christlichen Gruppierungen, welche das Anliegen stetig verzögern und damit verhindern, dass das Gesetz endgültig eingeführt werden kann.

Zwei Städten ging dieser Prozess nun offenbar zu langsam und sie haben ihrerseits eigene, kommunale Anti-Diskriminierungsrichtlinien eingeführt. Zuerst war es Mandaluyong, dann die auch touristisch gesehen wichtige Millionenstadt Cebu. Die Massnahmen sehen einem Schutz in den folgenden Bereichen vor: So ist es künftig verboten, jemandem aufgrund seiner sexuellen Orientierung oder seiner Geschlechteridentität den Zugang zu Arbeitsstellen oder zu öffentlichen Dienstleistungen oder Services zu verweigern. Auch der Ausschluss oder die Verweigerung der Aufnahme zu Bildungsinstitutionen ist verboten. Ebenfalls unter die Richtlinien fallen verbale oder schriftliche Beleidigungen oder Beschimpfungen, die ungerechtfertigte Inhaftierung, die Verhinderung des Zugangs zu staatlichen Einrichtungen oder das Verbot der Formierung von Organisationen. Die zwei Städte sind damit dem Vorstoss von anderen Provinzen auf den Philippinen gefolgt, welche ebenfalls bereits solche Richtlinien erlassen haben.

LGBT-Organisationen lobten die neuen, lokalen Lösungen und erklärten, dass sie enorm wichtig seien, da Schwule, Lesben und Transgender von der Gesellschaft zwar langsam akzeptiert werden, aber immer noch viele Diskriminierungen im Alltag erleben. Dies betreffe insbesondere auch jene, welche mit HIV leben, und deshalb noch mehr unter der Ausgrenzung von der Gesellschaft, dem Arbeitsumfeld und selbst von ihren Familien leiden. Die nun verabschiedeten Richtlinien würden zwar Personen mit HIV nicht explizit schützen, doch gerade unter Männern, welche Sex mit Männern haben, sowie unter Transgender gibt es besonders viele HIV-Positive. Das Land weist die höchste Zahl an HIV-Neuinfizierungen in der ganzen Asien-Pazifik-Region aus.