POLEN: 1000 Supporter demonstrieren gegen LGBTI+ Feindlichkeiten

POLEN: 1000 Supporter demonstrieren gegen LGBTI+ Feindlichkeiten
Nach den gewalttätigen Angriffen auf die erste Pride in Bialystok, den Drohungen von nationalistischen Gruppierungen, sowie der homo- und transphoben Aussagen von Politikern der Regierungspartei, gingen am Wochenende in der polnischen Hauptstadt rund 1000 LGBTI+ und ihre Unterstützer auf die Strasse um gegen LGBTI+ Feindlichkeiten zu demonstrieren...

Themen rund um die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität werden in Polen äusserst kontrovers diskutiert, und da im Oktober auch noch Parlamentswahlen stattfinden, setzt vor allem die Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit auf LGBTI+ Feindlichkeiten, um damit Wählerstimmen zu gewinnen.

Zudem verteilte die Zeitung Gazeta Polska, welcher der Regierungspartei nahe steht, in den vergangenen Tagen auch wieder ihre Free LGBTI Zone-Aufkleber, und dies trotz richterlichem Verbot. Damit sollen unter anderem Ladenbesitzer LGBTI-freie Zonen anzeigen können.

Die Wirkung solcher Aussagen und Aktionen, zusammen mit dem ohnehin bereits homo- und transphoben Klima, verschärfen die Situation im Land massiv, und so kam es am vorletzten Wochenende an der ersten Pride in Bialystok zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Die Gegendemonstranten warfen Steine, Flaschen und Feuerwerkskörper gegen die Teilnehmer der Pride und lieferten sich wahre Strassenschlachten mit der Polizei.

Um gegen die LGBTI+ feindliche Stimmung und die Vorkommnisse an der Pride in Bialystok und mit den Aufklebern zu demonstrieren, versammelten sich am Wochenende rund 1000 Demonstranten in der Hauptstadt Warschau. Mit Regenbogenfahnen und Pro-LGBTI+ Botschaften verliehen sie ihren Forderungen Nachdruck, und verurteilten vor allem die Regierungspartei für ihre Untätigkeit, etwa um die Vorkommnisse von Bialystok zu verurteilen.