RUSSLAND: Einziges LGBTI+ Museum in Russland muss schliessen

RUSSLAND: Einziges LGBTI+ Museum in Russland muss schliessen
Es liegt versteckt in einer Wohnung in St. Petersburg, doch nun hat sich der Gründer wegen dem neuen, eben von Putin unterzeichneten Anti-LGBTI+ Propagandagesetz schweren Herzens dazu entschieden, Russlands einziges LGBTI+ Museum zu schliessen. Damit will er einer möglichen Busse zuvorkommen.

Vor wenigen Tagen hat Vladimir Putin das zuvor vom russischen Parlament genehmigte, massiv verschärfte sogenannte Anti-LGBTI+ Propagandagesetz unterzeichnet und in Kraft treten lassen. Damit wurden queere Inhalte aus Medien, Internet und aus der gesamten Öffentlichkeit verbannt. Zuvor galt dieses Gesetz nur für jene Inhalte, welche Minderjährigen zugänglich sein könnten, nun gilt das Verbot neu für alle Altersklassen.

Diese Verschärfung hat bereits jetzt immense Ausmasse auf die LGBTI+ Community, so haben etwa erste Bibliotheken in Moskau bereits damit begonnen, Bücher mit queeren Inhalten aus ihren Regalen zu nehmen. Nun hat sich auch Pyotr Voskresensky an die Öffentlichkeit gewandt und erklärt, dass er das einzige LGBTI+ Museum in ganz Russland schliessen werde um damit einer möglichen Geldstrafe zuvorzukommen.

Das Museum, welches als temporäre Ausstellung geplant war, eröffnete Voskresensky erst am 27. November in seiner Wohnung in St. Petersburg. Er stellte dort queere Menschen aus der Geschichte Russlands vor, wie beispielsweise Pjotr Tschaikowski, und zeigte dazu entsprechende Kunstwerke und Musikstücke, aber auch Bücher und Skulpturen.

Wie der Arzt und Aktivist erklärt, hätten in weniger als zwei Wochen bereits mehr als 200 Personen das versteckte Museum besucht. Die aktuelle Entwicklung, sei nicht nur für ihn persönlich sehr tragisch da er nun schliessen müsse, sondern auch für die Leute in Russland, und für das gesamte Land.

Internationale Organisationen wie Amnesty International verurteilten das Gesetz aufs schärfste. Wie schon seit der Einführung der ersten Fassung, so befürchten sie, dass es nun zu noch mehr LGBTI+ feindlichen Verbrechen kommt.