RUSSLAND: „Peppa Pig und South Park sind Teil der Kriegsführung“
Die Folge von Peppa Pig mit einem lesbischen Eisbären-Paar und einem gemeinsamen Kind hat seine Wirkung nicht verfehlt. Aus einer Petition mit grossem Zuspruch entstanden, entschieden sich die Macher:innen der Kinderserie dem Wunsch nach mehr LGBTI+ Inklusivität nachzukommen und seither ist Feuer im Dach bei den Konservativen und Rechtsaussen-Politiker:innen von den USA über Italien bis hin nach Russland.
Alexander Khinshtein, ein russischer Abgeordneter, nutzte nun eine Rede in der Duma um gegen eben diese Kinderserie zu wettern. So seien Peppa Pig und South Park Teil der hybriden Kriegsführung geworden, da sie LGBTI+ Themen aufgreifen. Man müsse daher die Gesellschaft und die Kinder davor schützen, sowie auch die traditionellen Werte geschützt werden müssen, so Khinshtein weiter.
Dabei sprach der Abgeordnete auch die Szene der lesbischen Eisbärinnen an. Ihr Kind zeichnet in dieser Episode ein Bild und erklärt, dass es eine Mutter und auch noch eine andere Mutter hat. Um seine Kritik und seine Befürchtungen zu unterstreichen, zeigte Khinshtein darauf eine Präsentation mit Bildern von Call Me By Your Name, von South Park und eben, von Peppa Pig.
Seine Stossrichtung war dabei klar: Russland muss sein Anti-LGBTI+ Propagandagesetz ausbauen. Somit soll es künftig nicht nur verboten sein, Inhalte mit traditionellen Werten Minderjährigen zugänglich zu machen, sondern auch Erwachsene sollen solche Inhalte nicht mehr zu Gesicht bekommen, und zwar sowohl online wie auch offline. Ein entsprechender Vorstoss liegt bereits vor, und dass er angenommen wird, gilt als wahrscheinlich.