RUSSLAND: Hetzkampagne gegen regionalen Minister wegen angeblich schwuler Beziehung

RUSSLAND: Hetzkampagne gegen regionalen Minister wegen angeblich schwuler Beziehung
Russlands Eifer alles zu verbieten und anzuprangern, was auch nur in der Nähe der LGBTI+ Community vermutet wird, führte nun auch zum Rücktritt des Ministers für Jugend in der südrussischen Region Samara. Ein Abgeordneter des Unterhaus unterstellte ihm eine Beziehung mit einem Untergegebenen zu führen und LGBTI+ Propaganda zu betreiben.

Die Verfolgung queerer Menschen in Russland wird immer energischer: Alexander Khinshtein, ein Abgeordneter des russischen Unterhauses, unterstellte nun dem Jugendminister der Region Samara, dass dieser zu seinem Geburtstag mit einem Mitarbeitenden zusammen Ferien machte. Während dieser Woche hätten sie gemeinsam im gleichen Hotelzimmer übernachtet, so Khinshtein weiter.

Seine Anschuldigungen gegen den Minister versuchte er mit Dokumenten zu untermauern, welche er in einer ganzen Reihe an Posts beim russischen Facebook-Pendant VK veröffentlichte. So zeigte er private Bilder, welche er von deren VK-Konten kopierte und mit welchen er zeigen wollte, dass die Beiden einen zärtlichen Umgang miteinander pflegen würden. Zu sehen sind allerdings nur die beiden Männer, wie sie nebeneinander stehen.

Doch Alexander Khinshtein liess es nicht nur bei diesen Posts bewenden, sondern er beschwerte sich in einem Schreiben auch bei allen Behörden, sowie beim Gouverneur der Region Samara, Dmitri Asarow, über den Minister und dessen Mitarbeiter. Dabei forderte er vom Gouverneur, dass er hoffentlich mit queeren Menschen weniger tolerant umgehe als mit korrupten Beamten in seinem Umfeld. Die Jugendpolitik einem solchen Minister und dessen Mitarbeiter anzuvertrauen sei nicht nur gefährlich, sondern auch kriminell, so Khinshtein weiter.

Der Minister hat mittlerweile in einem VK-Post seinen Rücktritt erklärt, doch er betont dabei auch, dass er sämtliche Vorwürfe bestreite. Er sei absolut nicht einverstanden mit den Anschuldigungen, und er werde sie widerlegen, so der Politiker. Er habe aber trotzdem seinen Rücktritt erklärt, da er damit verhindern wolle, dass ein Schatten auf die Jugendpolitik der Region Samara falle.