RUSSLAND: My Little Pony-Treffen abgebrochen - wegen Polizeiuntersuchung

RUSSLAND: My Little Pony-Treffen abgebrochen - wegen Polizeiuntersuchung
Dass die My Little Pony-Cartoons längst ins Visier der russischen Zensurbehörden gelangt sind, ist bekannt, doch nun kam es für die Fans der Kinderserie noch dicker. Eine My Little Pony Convention in Moskau musste abgebrochen werden, nachdem die Polizei gerufen wurde, um zu prüfen, ob gegen das bestehende Anti-LGBTI+ Propagandagesetz verstossen wird.

Besonders wegen Pony Rainbow Dash ist die weltweit beliebte Cartoonserie in Russland unter Verdacht geraten gegen das geltende Anti-LGBTI+ Gesetz zu verstossen. Nun musste in Moskau ein offizielles Treffen von My Little Pony-Fans abgebrochen werden, nachdem die Polizei gerufen wurde um die Convention zu untersuchen.

Die Veranstaltenden des Mi Amore-Treffens zeigten sich erschüttert über die Intervention der Polizei. Als die Sicherheitskräfte gekommen seien, haben man die Veranstaltung abbrechen müssen. Wie sie in einem Post auf dem russischen Facebook-Pendant VK schreiben, habe jemand die Polizei aufgeboten, da an ihrem Anlass angeblich für nicht traditionelle Beziehungen und deren Symbole, für Inhalte die für Minderjährige bestimmt sind, sowie für „allgemeines Grauen und Dunkelheit“ geworben werde.

Dem entgegneten sie nun, dass das Treffen an erwachsene Fans von My Little Pony gerichtet sei. Das Cartoon-Logo sei zudem extra ein Pony, welches eine Mähne in den Farben der russischen Flagge zeige. Es habe zudem Verkaufsstände für Fanartikel sowie eine Bühne für Live-Musik gegeben. Die Polizei habe sie gebeten, den Anlass früher zu beenden. Als man darauf vernommen habe, dass noch mehr Polizei aufgeboten wurde und bereits auf dem Weg sei, habe man sich entschieden, die Konvention noch früher als von der Polizei gefordert, zu schliessen.

Sowohl die freiwillgen Helfer:innen, wie auch die Besuchenden hätten den Anlass unbehelligt durch die Polizei verlassen können. Dass die Vorwürfe gegen den Anlass haltlos waren, habe mittlerweile auch die Polizei bestätigt, denn selbst nach zwei Kontrollen habe man die Beschwerden nicht bestätigen können, hiess es von den Veranstaltenden weiter.

Bereits im vergangenen Jahr geriet My Little Pony in die Schusslinie der Politik: Kinopoisk, eine russische Filmdatenbank, reagierte damals insbesondere wegen dem regenbogenfarbenen Schweif von Rainbow Dash prompt und setzte die Altersfreigabe auf 18 Jahre. Obwohl sich die Serie eigentlich an Kinder richtet, hat sie auch unter Erwachsenen in Russland viele Fans.

Seit das Land sein Anti-LGBTI+ Propagandagesetz verschärft hat und das Oberste Gericht die sogenannte internationale LGBT-Bewegung offiziell als extremistisch eingestuft hat, geht in Russland die Angst um. Selbst kleinste Regenbogen werden bereits als Gesetzesverstoss gemeldet, und so kam es deswegen bereits zu ersten Verurteilungen.