RUSSLANDs Zensurbehörde knöpft sich die Sprachlern-App Duolingo vor

RUSSLANDs Zensurbehörde knöpft sich die Sprachlern-App Duolingo vor
Weil Duolingo möglicherweise gegen das russische Anti-LGBTI+ Propagandagesetz verstösst, hat die Zensurbehörde im Land nun Ermittlungen gegen die Sprachlern-App gestartet. Eine sogenannte „Menschenrechtsorganisation“ hat Beschwerde eingereicht, da sie der Meinung sind, dass gewisse Inhalte der App nicht für Kinder zugänglich sein sollten.

Die russische Medienaufsicht und Zensurbehörde Roskomnadzor bestätigte, dass sie eine Untersuchung gegen die Sprachlern-App eingeleitet hat, um zu prüfen ob Duolingo, Informationen zur Förderung von LGBTI+ Themen verbreitet. Damit würde das Unternehmen gegen das russische Anti-LGBTI+ Gesetz verstossen und könnte sogar strafrechtlich verfolgt werden.

Den Ball ins Rollen gebracht hat eine sogenannte Menschenrechtsorganisation mit dem Namen Radetel. Die Gruppierung ist im zentralrussischen Nowosibirsk tätig und setzt sich laut eigenen Angaben für den Schutz der öffentlichen Moral, der Kultur und der traditionellen Werte ein. Um ihre Argumentation gegen Duolingo zu untermauern, teilte die Organisation via ihrem Telegram-Kanal zwei Screenshots aus der App: In einer der Übungen wird das Wort lesbisch verwendet und in der anderen das Wort schwul. Dies sei unangebracht für Kinder, so Radetel.

Duolingo hat weltweit über 60 Millionen Nutzende und mit der App können mehr als 40 Sprachen gelernt werden. Auf ihrer Webseite erklärt das Unternehmen, dass man seit Beginn darauf bedacht war, auch alltägliche Situationen von LGBTI+ in die App aufzunehmen. Man glaube bei Duolingo fest an Sichtbarkeit und Vielfalt, und daher sei es naheliegend, dass man Charaktere jeglichen Alters, Herkunft und sexueller Orientierung in der App einbeziehe. Der zweite Grund seien auch die Lernenden, denn sie seien etwas einzigartiges an Duolingo - ein grosses und vielfältiges Publikum jeden Alters und auf der ganzen Welt. Mit einer solch grossen Basis an Lernenden habe man auch die Verantwortung, die Leben aller Menschen abzubilden und zu reflektieren, auch die der LGBTI+ Community.