SÜDKOREA: Polizei von Daegu erlaubt Gay Pride

SÜDKOREA: Polizei von Daegu erlaubt Gay Pride
Trotz massiver Proteste von christlichen Gruppierungen hat die Polizei der südkoreanischen Stadt Daegu der Gay Pride die Erlaubnis für diesen Samstag erteilt. Die Versammlungsfreiheit sei per Verfassung geschützt, hiess es von den Behörden und man werde alles unternehmen, um die Teilnehmer der Pride zu schützen...

Es war im vergangenen Jahr, als es in der südkoreanischen Stadt Daegu zu gewaltsamen Gegenprotesten gegen einen bewilligten Pride Event kam. Die Polizei erntete damals massive Kritik, da es ihr nicht gelungen ist, die Teilnehmer vor den Gegendemonstranten zu schützen. In diesem Jahr soll es aber anders werden: Die Polizei versprach jegliche Einmischung und Störung des Anlasses zu ahnden.

Die Veranstalter des Daegu Queer Culture Festival haben zudem ebenfalls reagiert und die Polizei nach dem Fiasko im vergangenen Jahr entsprechend zum Thema LGBTI+ geschult. Und so zeigte sich die Polizei auch sehr unterstützend gegenüber den Pride-Organisatoren und erklärte, dass man die Rolle als Organ zur Wahrung der Menschenrechte wahrnehmen werde. Man werde sein Bestes geben um zu garantieren, dass das Recht auf Demonstration vollumfänglich wahrgenommen werden kann, und dass dabei Unannehmlichkeiten für die Bürger so klein wie möglich ausfallen werden, erklärte die Polizei weiter.

Die äusserst konservativen und LGBTI+ feindlichen, vor allem christlichen Gruppierungen versuchen jeweils sämtliche Pride-Veranstaltungen im ganzen Land zu verhindern in dem sie Lokalitäten blockieren oder sich bei Demonstrationen auf den Boden legen, um die Teilnehmer am weitergehen zu hindern. Nach der aktuellen Mitteilung der Polizei wehrten sie sich nun lauthals und nannten das Verhalten der Behörden bedauernswert. Sie finden zudem, dass das LGBTI+ Festival gegen die ethischen Standards Koreas verstosse.

Homosexualität ist in Südkorea nicht verboten, doch es gibt auch kaum Rechte für LGBTI+. So gibt es weder einen Schutz vor Diskriminierung für die Community, noch die Möglichkeit, dass gleichgeschlechtliche Paare ihre Beziehungen rechtlich absichern können. Anlässe der Community werden stets torpediert, sei es dass gefordert wird, dass sie keine Bewilligung erhalten sollen, oder dass die Events mit Gegenkundgebungen gestört werden. So brauchte es in Busan beispielsweise im vergangenen Jahr tausende Polizisten damit die Pride gewaltfrei blieb...