TSCHETSCHENIEN: UN fordert von Russland den Schutz der LGBTI+ Community
Man sei alarmiert über die neue Welle der Verfolgung von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, trans und inter Menschen in der russischen Teilrepublik Tschetschenien, heisst es von den Vereinten Nationen. Man fordere von Russland, dass die Rechte jener Menschen geschützt werden, welche als LGBTI+ verdächtigt werden, und dass man den Anschuldigungen über massive Menschenrechtsverletzungen nachgehe und diese untersuche.
Seit Dezember 2018 seien mindestens vierzig Personen verhaftet worden, weil sie angeblich LGBTI+ sein sollen, berichten die Vereinten Nationen, und zwei Personen seien aufgrund von Folter gestorben. Die Misshandlungen seien angeblich sogar noch schlimmer und gewalttätiger geworden, als im April 2017, als die ersten Verfolgungen bekannt wurden, so die UN. Zudem seien diesmal auf Frauen betroffen.
Es sei besorgniserregend, dass die Behörden die Opfer daran hindern, die Teilrepublik zu verlassen oder gerichtlich gegen die Misshandlungen vorzugehen. So würden Behördenmitglieder die Dokumente von Betroffenen konfiszieren oder gar zerstören, sie zur Unterschrift von leeren Formularen zwingen und sie mit Strafverfahren bedrohen.
Im April 2017 tauchten erstmals Berichte über die Schwulenverfolgung in Tschetschenien auf. Vor allem die Organisation LGBT Network Russland setzte darauf alle Hebel in Bewegung um LGBTI+ in Sicherheit zu bringen, Daten zu sammeln und die Details öffentlich bekannt zu machen. Der russische Präsident Vladimir Putin zeigte sich mehr als widerwillig, um zu reagieren, und der Präsident von Tschetschenien, Ramzan Kadyrov hiess die Verfolgung im Interview teilweise sogar gut, respektive, verneinte die Existenz von LGBTI+ grundsätzlich.
Seit Dezember 2018 scheint die Verfolgung wieder intensiviert worden zu sein, wie das LGBT Network berichtet, und diesmal sollen auch Frauen unter den Opfern sein.