TÜRKEI: Kaum wiedergewählt, schon will er die Verfassung queerfeindlich abändern
Nach der äusserst LGBTI+ feindlichen Rhetorik während dem Wahlkampf beginnt der eben im Amt bestätigte türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan nun damit, die Drohungen gegenüber der LGBTI+ Community wahr zu machen. Bereits in seiner allerersten Sitzung des Kabinetts erklärte er, dass seine Regierung derzeit an einem Entwurf arbeite, um die Verfassung dahingehend zu ändern, damit die traditionelle Familie stärker darin verankert wird. Er und seine Regierung würden dem Parlament demnächst eine entsprechende Verfassungsänderung unterbreiten.
Dass dies ganz klar auf Kosten der LGBTI+ Community geht, daraus macht Erdoğan keinen Hehl: Man werde sämtliche Schritte unternehmen, um die Familien vor Perversionen zu schützen. Was dies genau bedeutet, erklärte er bereits während seinem Wahlkampf im Oktober. Eine starke Familie sei eine Voraussetzung für eine starke Nation. Das Konzept der Familie sei für das Land unverzichtbar. Die LGBTI+ Community habe zusammen mit der Opposition versucht diese Familienstruktur zu verschlechtern. Man werde daher alles nötige unternehmen um dies zu verhindern, so Erdoğan damals. Wie genau die Änderungen aussehen werden ist noch nicht ganz klar.
Bereits im Jahr 2021 sorgte die Regierung Erdoğan für Empörung, als sie bekanntgaben, dass die Türkei aus dem Istanbuler Abkommen aussteigen werde. Dies war das weltweit erste verbindliche Abkommen zur Verhinderung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Die Begründung von Erdoğan damals: Das Abkommen sei eine Bedrohung für die traditionelle Famlie und fördere Homosexualität.