TÜRKEI: Pride-Feierlichkeiten in den Sozialen Medien ernten Kritik

TÜRKEI: Pride-Feierlichkeiten in den Sozialen Medien ernten Kritik
Firmen, welche etwa ihr Logo in den Regenbogenfarben auf ihren Social Media-Kanälen zeigten, erfuhren massiven Gegenwind: So kam es zu Boykottandrohungen und bei Twitter wurden Hashtags Trend, welche ein Verbot für das Promoten von LGBTI+ Anliegen forderten. Auch die Regierung rief die Nutzer zur „Vorsicht“ in Bezug auf die „LGBT Propaganda“ auf...

Es handle sich um „LGBT Propaganda“ und man müsse diesbezüglich vorsichtig sein, mahnte die türkische Regierung als in den Social Media immer mehr Firmen ihre Logos in Regenbogenfarben gepostet haben. Es sei eine Beleidigung der traditionellen Werte im Gange, erklärte auch Staatspräsident Erdogan, ohne jedoch spezifisch Homosexualität zu nennen. Auf heimtückische Weise würden die nationalen und moralischen Werte attackiert, indem sie Perversionen als normal ansehen, welche in der Vergangenheit stets verurteilt wurden und welche die Gedanken der Jungen vergiften. Weiter ruft Erdogan alle Türk*innen dazu auf, allen Arten von Perversionen, welche von Gott verboten werden, und all jenen, welche diese unterstützen, entgegenzutreten.

Etwa bei Twitter in der Türkei liegen seit Sonntag, quasi dem Welt-Pride-Tag, Hashtags im Trend, welche ein Verbot von gleichgeschlechtlichen Aktivitäten fordern, und welche auch zu einem Boykott von Firmen aufrufen, welche die Anliegen von LGBTI+ unterstützen. Dabei geraten vor allem jene Firmen in den Fokus, welche über die Pride etwas in den Sozialen Medien gepostet haben, wie etwa ein angepasstes Firmenlogo.

Bereits am vergangenen Wochenende sorgte Kerem Kinik, Präsident des Roten Halbmond und Vize-Präsident des IFRC, mit einem LGBTI+ feindlichen Twitter-Eintrag für Wirbel. Das International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies (IFRC) kritisierte und verurteilte die Aussage von Kinik umgehend, worauf dieser zurückkrebste und erklärte, dass er bloss von Pädophilie gesprochen und damit keinen Verhaltenskodex verletzt habe. Auch hier hatte sich die Regierung Erdogan schützend vor ihn gestellt.