TÜRKEI: Verhaftung von LGBT-freundlichen Politikern

TÜRKEI: Verhaftung von LGBT-freundlichen Politikern
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan geht weiterhin mit voller Härte gegen politische Gegner vor: Während der jüngsten Verhaftungswelle wurden auch einige Abgeordnete der pro-kurdischen HDP verhaftet – notabene der einzigen Partei in der Türkei, welche sich für die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender einsetzt.

Die Diskriminierung und die soziale Ungerechtigkeit gegenüber LGBTs solle beendet werden: Damit sorgte die HDP im April 2015 für Aufsehen in der Türkei, denn als einzige Partei des Landes stellt sie sich auf die Seite der Schwulen, Lesben und Transgender und deren Rechte innerhalb der Gesellschaft. Deren Abgeordnete thematisieren auch immer wieder Homo- und Transphobie, welche in der Türkei noch immer sehr weit verbreitet sind. Des Weiteren hat die Partei auch einen offen schwulen Kandidaten vorgestellt. Baris Sulu wurde dann aber für die Wahlen im November 2015 doch nicht nominiert, doch dies war trotzdem ein wichtiges Zeichen für die LGBT-Community und ein Novum für das Land.

Seit dem Putsch-Versuch greift Staatspräsident Erdogan nun hart durch und es kommt immer wieder zu Verhaftungswellen – vor allem auch bei politischen Gegnern. Diesmal hat es auch Abgeordnete der pro-kurdischen HDP erwischt. So wurde der Parteivorsitzende Selahattin Demirtaş, sowie dessen Vize Figen Yuksekdag zusammen mit mindestens 9 weiteren Politikern der Partei verhaftet. Ihnen werden Verbrechen in Bezug auf “terroristische Propaganda” vorgeworfen. Die Polizei führte zudem im Haus von Demirtaş eine Razzia durch, doch auch in anderen Städten wurden im Zuge der Ermittlungen gegen die HDP Hausdurchsuchungen vorgenommen.