UGANDA: UN fordert Respekt gegenüber LGBTI+

UGANDA: UN fordert Respekt gegenüber LGBTI+
Am Freitag fanden in Uganda Wahlen statt, und die Kandidaten scheinen sich mit LGBTI+ feindlicher Rhetorik übertrumpfen zu wollen, ist dies doch leider noch immer ein Garant für Wählerstimmen. Nun haben sich sogar die Vereinten Nationen eingeschalten und sie fordern Respekt gegenüber queeren Menschen.

Es sind Äusserungen, welche an LGBTI+ Feindlichkeit kaum zu überbieten sind. So sprachen sich Kandidaten während dem Wahlkampf sogar offen dafür aus, dass sie sich für die Auslöschung von Homosexualität einsetzen wollen. Auch der aktuelle Staatspräsident Yoweri Museveni bediente sich scharfer Worte um gegen Queers zu wettern. In Europa würden LGBTI+ umworben, man umwerbe Homosexualität, und denke, dass es einfach ein alternativer Lebensstil sei, doch nicht so in Uganda, hier sei es eine Abartigkeit, erklärte der 76-Jährige in einem Interview mit dem britischen TV-Sender Channel 4.

Aufgrund der sich zuspitzenden Lage haben sich nun sogar die Vereinten Nationen eingeschalten und gefordert, dass LGBTI+ mit Würde und Respekt begegnet werden solle. Dabei macht sich die UN insbesondere auch Sorge um die Auswirkungen, welche diese Rhetorik auf die HIV/Aids-Situation im Land hat. So heisst es etwa von UNAIDS, dass man befürchte, dass dadurch Gewalt und Diskriminierungen zunehmen, und dies schlussendlich dafür sorge, dass queere Menschen weniger Zugang zu Behandlungen gegen HIV/ Aids haben werden. Es sei zudem auch einfach schlicht falsch, LGBTI+ als abartig zu bezeichnen.

Die Situation für LGBTI+ war schon immer sehr schlecht in Uganda, hat sich aber seit 2019 nochmals verschärft, als ein Politiker die Todesstrafe auf gleichgeschlechtliche Aktivitäten wieder ins Parlament einbrachte. Verhaftungen und Razzien haben seither wieder stark zugenommen. Auch die aktuelle Coronapandemie hat die Lage nochmals gefährlicher gemacht für LGBTI+.

Uganda habe zwar Fortschritte im Kampf gegen HIV/ Aids gemacht, heisst es von UNAIDS, indem aktuell von den rund 1.5 Millionen HIV-Positiven rund 80 Prozent eine Behandlung erhalten. Doch aufgrund der LGBTI+ Feindlichkeiten im Land seien es gerade Männer, die Sex mit Männern haben, welche sich aus Angst bedeutend weniger auf HIV testen lassen, und entsprechend auch weniger eine Therapie beginnen. Somit sei es ganz klar, dass auch in Uganda kein Weg an einer offeneren, inklusiveren Gesellschaft vorbeiführe, wenn man Aids wirkungsvoll bekämpfen will.