UK: Londons Bürgermeister mahnt, dass der Kampf für LGBTI+ Rights alles andere als fertig ist
Mit Sadiq Khan hat die LGBTI+ Community einen äusserst starken Ally zur Seite: Der Bürgermeister ist Stammgast an der Pride und hat bereits zahlreiche Massanahmen ergriffen, um queere Safe Spaces wie Clubs, Bars und Pups zu schützen und ihr fortbestehen zu sichern, insbesondere auch während der Corona-Pandemie.
Vor der bevorstehenden Jubiläums-Pride hat Khan nun gemahnt, dass der Kampf für die Rechte von LGBTI+ alles andere als vorbei sei. Zudem äusserte er auch die Sorge, dass wir uns momentan in einem Rückwärtstrend befinden, nicht zuletzt durch die erstarkende Rechtsaussen-Politik in Europa.
So erklärte er in einem Schreiben an PinkNews, dass sich seit der ersten Pride im Jahr 1972 viel für lesbische, schwule, bisexuelle und trans Londoner:innen verbessert habe. Quer durch Europa sehe man aber das Wachsen des Rechts-Aussen-Extremismus, mit welchem die Grundrechte der LGBTI+ untergraben würden.
In Polen gebe es die LGBT Free Zones, in Ungarn wurde die Anerkennung von trans Menschen zurückgenommen und rechtsextreme Parteien mit offen LGBTI+ feindlichen Werten haben in Frankreich und Spanien an Zuwachs gewonnen. Daher müsse man aufmerksam sein, so Sadiq Khan, bevor es zu spät sei und die Fortschritte, welche in den vergangenen Jahren erzielt wurden, wieder rückgängig gemacht werden.
Grossbritannien sei da keine Ausnahme, denn zum dritten Mal in Folge sei das Land in der Rangliste der Europäischen Staaten in Bezug auf die Rechte für queere Menschen zurückgefallen. Die Regierung setze neue Massnahmen nur sehr langsam um und treffe dabei auch noch falsche Entscheidungen, kritisiert Khan weiter, und dabei nennt er das Beispiel des Verbots von Konversionstherapien. Dort hat sich die Regierung Johnson entschieden, trans Menschen explizit von diesem Verbot auszuschliessen und sie somit weiterhin schutzlos solchen queerfeindlichen Praktiken ausgesetzt zu lassen.
Weiter kritisierte Khan auch die Flüchtlingspolitik des Landes, welche vorsieht, dass sämtliche Asylsuchenden, welche über den Ärmelkanal nach Grossbritannien kommen, direkt in einen Flieger gesetzt und nach Ruanda geflogen werden. Dies habe auch schwere Konsequenzen für queere Flüchtlinge, welche in Ruanda verfolgt werden könnten. Es sei inakzeptabel für Grossbritannien, dass man Menschen, welche aus ihren Heimatländern wegen der Verfolgung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und ihrer Geschlechtsidentität geflohen sind, nun erneut in Gefahr bringe, statt dass man sie beschütze.
Durch den Beitrag der LGBTI+ Community über die Jahrzehnte sei London reicher geworden. Man toleriere die Unterschiede in der Gesellschaft nicht nur, sondern man feiere sie. Er freue sich, das 50-Jahr-Jubiläum der Pride in diesem Sommer mit den Londoner:innen und mit vielen Besucher:innen aus der ganzen Welt zu feiern.
Abschliessend erklärte Khan, dass er immer an der Seite der LGBTI+ Community stehen werde. London sei einer der LGBTI+ freundlichsten Orte der Welt, mit einer der grössten und stärksten Communities von allen Städten. Er werde daher alles in seiner Macht stehende unternehmen, dass die Sicherheit und das Wohlbefinden der LGBTI+ Londoner:innen auch weiterhin bestand halte.
Die London Pride - das 50-Jahr-Jubiläum - findet in diesem Jahr am 2. Juli statt.