UK: Muslimische LGBTI+ Organisation verurteilt die zunehmenden Hassverbrechen scharf
Auf die Ankündigung der Regierung, dass künftig alle Schulen zwingend LGBTI+ inklusiv unterrichten müssen, gingen viele Eltern auf die Barrikaden. Bei den Protesten, welche im März 2019 begannen, waren auch viele Muslime zuvorderst mit dabei. Während Monaten demonstrierten sie lautstark, insbesondere vor zwei Primarschulen in Birmingham. Schliesslich schritt das Obergericht ein und verbot die Protestaktionen. Doch damit war der Schaden in der Gesellschaft bereits angerichtet.
Die Richter erklärten damals, dass die Demonstranten die wahre Natur des Lehrplans grob missverstanden haben. Man wolle nämlich dem Alter angemessen mit Bilderbüchern für Toleranz gegenüber den verschiedenen Gruppen und Familien werben. Hinter den Protesten vor den Schulen wurden verschiedenste Pro-Islam-Organisationen identifiziert.
Wie aktuelle Statistiken zeigen, verdoppelte sich die Zahl der LGBTI+ feindlichen Hassverbrechen von Februar bis Juli 2019 gegenüber den sechs Monaten zuvor beinahe. Wohl Auswirkungen der LGBTI+ feindlichen Demonstrationen. So zählte man alleine in diesen sechs Monaten 2019 453 Hassverbrechen gegen LGBTI+. Doch auch die aus Hass motivierten Verbrechen gegen Muslime verdoppelten sich im März 2019, wenn auch auf deutlich tieferem Niveau, auf 22 bei einem Durchschnitt von normalerweise zehn Übergriffen pro Monat.
Über Birmingham Live hat sich nun die Organisation Imaan LGBTQ an die Öffentlichkeit gewandt und sie rief zu mehr gegenseitigem Verständnis zwischen der Community und den Muslimen auf. Man sei sich durchaus bewusst, heisst es von der Organisation, dass man als LGBTI+ Muslime eine Schnittstelle sei, und man tue das Beste um sowohl die LGBTI+ Community als auch die Gläubigen zu unterstützen. Die Zunahme bei den Hassverbrechen sei ein Zeichen dafür, was passiere, wenn es an Verständnis fehle und LGBTI+ Muslime seien so gezwungen, in der Mitte von all dem zu stehen.
Man stelle sich ganz klar gegen jede Form von LGBTI+ feindlichen und islamophoben Hassverbrechen, erklärt die Organisation weiter. Die Menschen müssten verstehen, dass wenn sie islamophob sind, dass sie dann die LGBTI+ Muslime noch immer verletzen. Sie seien genau so LGBTI+ wie sie auch Muslime seien. Man habe eine ganz eigene Anschauung diesbezüglich, denn schliesslich seien sie auch die Einzigen, welche von beiden Seiten direkt angegriffen werden.