UKRAINE/ POLEN: Kiew und Warschau Pride spannen als Zeichen des Friedens zusammen
Es sind deutliche Worte, welcher der Leiter der Kiew Pride, Lenny Emson, wählt: Russland nehme ihnen ihr Zuhause, ihre Familien, ihre Freunde und ihre geliebten Menschen, aber sie werden ihnen niemals ihre Freiheit, ihre Sichtbarkeit und ihr Recht abzustimmen nehmen können. Um diese Sichtbarkeit, insbesondere auch der ukrainischen LGBTI+ Community zeigen zu können, wurde die Kiew Pride nun von der Warschau Pride eingeladen.
Die Veranstalter in Warschau werden ihre Pride in diesem Jahr am 25. Juni abhalten. Sie hoffen dabei, dass rund 80‘000 queere Menschen und ihre Allies die Gelegenheit nutzen werden, um für die Rechte von LGBTI+ einzustehen, und diesmal insbesondere auch für jene aus der Ukraine.
Die Kiew Pride würde in diesem Jahr das zehnjährige Bestehen des Marschs der Gleichberechtigung feiern. Der Anlass ist in der ukrainischen Hauptstadt trotz schwierigen Umständen stetig gewachsen und erreichte 2019, vor Corona, mit 8000 Teilnehmenden einen neuen Rekord. Während dem Pandemiejahr 2021 waren es dann immerhin noch 7000 Teilnehmende.
Am 25. Juni werde man nun aber nicht feiern, so Lenny Emson, sondern, man wolle die ganze Welt bitten, um mitzuhelfen, dass die Ukraine gewinne. Sie sollen helfen, damit die Ukrainer:innen frei in ihrem Land leben können.
Community heisse, dass man Stimmen Raum gibt, welche zu wenig gehört werden, und dass man sich für einander einsetzt, erklärt auch Julia Maciocha, die Veranstalterin der Warschau Pride. Community heisse aber auch, dass man Seite an Seite für Sicherheit und Freiheit für all jene demonstriert, denen dies genommen wurde. Man sei stolz darauf, Kiew Pride mit ab Bord zu haben um gemeinsam für den Erfolg der Ukraine zu demonstrieren.
Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat eine der grössten Flüchtlingsbewegungen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Laut Angaben der Vereinten Nationen befanden sich zeitweise gegen 10 Millionen Menschen auf der Flucht. Geschätzte 4.3 Millionen Menschen gingen dabei auch über die Grenze, wovon ein Grossteil ins Nachbarland Polen flüchtete.