UNGARN: Die Budapest Pride braucht deine Unterstützung!

UNGARN: Die Budapest Pride braucht deine Unterstützung!
Um ein klares Statement gegen das von der Regierung Orban verabschiedete Pride-Verbot zu senden, ist es wichtig, dass möglichst viele LGBTI+ und ihre Allies aus ganz Europa Solidartität zeigen und zur 30. Budapest Pride anreisen - der wohl wichtigsten Pride in dieser Saison. Angemeldet haben sich zudem bereits rund 70 EU-Abgeordnete. Hier findest Du die wichtigsten Infos rund um die Budapest Pride, und wie auch Du die Community unterstützen kannst.

Die Budapest Pride feiert in diesem Jahr ihr 30. Jubiläum, doch wie genau, dies ist noch ungewiss. Dass die Budapest Pride stattfinden wird, davon ist aktuell auszugehen. Sowohl die Veranstaltenden wollen an der Pride festhalten, wie auch der Bürgermeister von Budapest Widerstand gegen die Regierung Orban leisten will, und weiter haben sich bislang rund 70 Abgeordnete des EU-Parlaments gemeldet, welche ebenfalls an der Pride am 28. Juni in der ungarischen Hauptstadt Flagge zeigen wollen. Auch viele Journalist:innen und LGBTI+ Aktivist:innen haben ihre Teilnahme angekündigt um Bilder und Informationen direkt aus Budapest mit der Welt zu teilen.

Wie die ungarische Regierung und die Behörden, allen voran die Polizei, darauf reagieren werden, ist unklar. Die Veranstaltenden der Budapest Pride rufen jedenfalls alle, die sich allenfalls auch eine mögliche Busse leisten können, dazu auf, nach Ungarn zu reisen um ihren Unmut gegenüber der Politik von Viktor Orban vor Ort Kund zu tun. Je mehr Teilnehmende desto klarer das Statement, für queere Menschen in Budapest, in Ungarn, aber auch auf der ganzen Welt.

Eine Busse könnte daher ausgesprochen werden, da eine unbewilligte Demonstration eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Weiter könnte auch die LGBTI+ Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit allenfalls geahndet werden. Bei ersterem droht eine Geldbusse von bis zu 200‘000 ungarische Forint, dies entspricht rund 463 Schweizer Franken. Weiter ist zu beachten, dass die Polizei gleichzeitig mit dem Pride-Verbot auch die Befugnis erhalten hat, Gesichtserkennungssoftware zu nutzen. Dies bedeutet, dass die Identität der Teilnehmenden registriert werden könnte. Masken oder auch andere Arten von Gesichtsbedeckungen sind bei Versammlungen ebenfalls verboten.

Damit ein starkes Zeichen in die Welt gesendet werden kann, ist es auch wichtig Flagge zu zeigen: Dabei soll aber darauf geachtet werden, die Regenbogenfahnen erst an der Demonstration selber zu zeigen, um nicht bereits auf dem Weg dorthin allfälligen Beschimpfungen oder Angriffen ausgesetzt zu sein. Auch ist es wichtig in Gruppen anzureisen statt alleine.

Weiter solle man den Akku des Mobiltelefons voll aufgeladen haben und auch die Nummer der Schweizer Botschaft in Budapest, sowie von Menschenrechts- und LGBTI+ Organisationen bereits vorgängig gespeichert haben. Falls das Handy konfisziert wird, ist es zudem ratsam, dass Du Dir eine Notfallnummer auch mit einem wasserfesten Stift auf die Hand oder den Unterarm schreibst. Zudem ist es ratsam, sensible, persönliche Daten auf dem Mobile vorgängig zu löschen, da die Möglichkeit besteht, dass Telefone konfisziert werden. Weiter ist es wichtig, dass Du die aktuellen, sehr dynamischen Entwicklungen vor Ort beobachtest und Dich genau informierst.

Doch auch wer nicht selber nach Budapest reisen kann, hat Möglichkeiten, die Budapest Pride und die lokale Community zu unterstützen. So haben die Veranstaltenden eine Spendenseite eingerichtet, damit sie ihre wichtige Kampagnenarbeit finanzieren können. Dabei geht es unter anderem auch um Gerichtskosten, fall das entsprechende Gesetz auch gerichtlich angefochten werden soll. Zudem gibt es den Budapest Pride Circle of Friends: Dabei spendest Du regelmässig Geld für die Pride. Dabei wirst Du stets über die neusten Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten und erhältst auch freien Eintritt zur Opening Party, sowie zur Rainbow Party, der grössten queeren Party in Budapest, welche gleichzeitig den Abschluss des Pride Festivals bildet.

Du kannst deinen Support aber auch zeigen, indem Du den Social Media-Kanälen der Budapest Pride folgst und dein Umfeld über die Entwicklungen in Ungarn informierst. Hier sind die wichtigsten Kanäle: Instagram - Facebook - Webseite - Youtube - TikTok. Weiter kannst Du auch Politiker:innen hierzulande auffordern, damit die Schweiz auf diplomatischem Weg Einfluss nimmt um die LGBTI+ Community in Ungarn zu unterstützen.

Für alle, die persönlich nach Budapest reisen wollen, haben die Veranstaltenden eine eMail-Adresse eingerichtet, über welche sie ihre wichtigsten Fragen rund um Sicherheit, Sichtbarkeit, Unterkunft, An- und Abreise und über weitere nützliche Informationen stellen können.