UNGARN: MTV Europe Music Awards im Zeichen der LGBTI+ Community
Es ist quasi so etwas wie ein Anti-LGBTI+ Propagandagesetz, welches Ungarn in diesem Sommer eingeführt hat, und welches quasi einen weiteren Höhepunkt der Regierung Orban darstellte um die Rechte von Minderheiten zu beschneiden. Damit verschärfte Ungarn nicht nur den Konflikt mit der EU, sondern erhielt auch viel Kritik und Ablehnung von zahlreichen Organisationen und anderen Staaten.
Das neue Gesetz ist offiziell nicht gegen LGBTI+ gerichtet, sondern will einzig Minderjährige schützen, doch dazu werden sämtliche queere Themen und Anliegen aus der Öffentlichkeit verbannt. Kinder sollen weder im Fernsehen noch in der Werbung noch im Schulunterricht mit Themen rund um die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität in Kontakt kommen.
Kurz nach der Annahme dieses LGBTI+ feindlichen Gesetzes verkündete MTV, dass man die Europe Music Awards (EMA) in Budapest austragen werde. Die Planung dafür wurde bereits begonnen, bevor das Gesetz angenommen wurde. Im Oktober bekräftigte MTV zudem noch einmal, dass man auch trotz dieses Gesetzes an der Austragung festhalte, auch wenn es keine leichte Entscheidung gewesen sei. Die Haltung, welche das Gesetz gegenüber der LGBTI+ Community einnimmt, könnte nämlich nicht ferner davon liegen, was MTV sonst propagiert. Der Sender ist nämlich seit seinen Anfängen ein grosser Verbündeter der Community.
In einer Stellungnahme heisst es denn auch von Chris McCarthy, dem weltweiten Chef der MTV Entertainment Group, dass man den Anlass als Chance sehe um Solidarität mit der LGBTI+ Community in Ungarn und auf der ganzen Welt zu zeigen, um weiterhin für die Gleichstellung von allen zu kämpfen. Weiter erklärt McCarthy, welcher selber schwul ist, dass man es von Anfang an klar und deutlich gesagt habe, dass man keine Zensur durch die Regierung zulasse. Diese Richtlinie gelte überall, egal in welchem Land man die Show durchführe.
MTV hat im Vorfeld zudem mit vielen LGBTI+ Aktivist:innen Kontakt aufgenommen um sich beraten zu lassen, und der Tenor war eindeutig: Sie sollen die Show trotzdem in Budapest durchführen! Auch viele in der Community in Ungarn sind froh und dankbar, dass MTV an der Durchführung festhält und hoffen, dass es damit gelingt, die Haltung der Gesellschaft gegenüber der LGBTI+ Community etwas zu verändern.
Während den EMA wird unter anderem der MTV’s Generation Change Award verliehen, welcher an junge LGBTI+ Aktivist:innen gehen wird. Vor Ort in Budapest werden zudem viele queere Stars und LGBTI+ Allys auf der Bühne stehen, so Ed Sheeran, Imagine Dragons, YUNGBLUD, Kim Petras, Maluma, girl in red, Måneskin, Rita Ora, Olly Alexander und viele andere mehr.