USA: 14 Prozent von Joe Bidens Behördenmitarbeiter sind LGBTI+
Aus dem Weissen Haus kamen in den vergangenen vier Jahren unter Donald Trump jeweils, falls überhaupt, nur halbherzige Bekenntnisse zum Pride Month und zur LGBTI+ Community. Zudem kann man getrost von Pink Washing sprechen, da er etwa angekündigt hat, sich weltweit für die Entkriminalisierung von gleichgeschlechtlichen Aktivitäten einsetzen zu wollen, schlussendlich diesbezüglich aber tatenlos blieb, um nicht zu sagen, mit gewissen Vorhaben im Aussenministerium unter Mike Pompeo sogar das Gegenteil bewirkte.
Unter Joe Biden ist erwartungsgemäss das genaue Gegenteil der Fall, und so würdigte der amtierende US-Präsident den Pride Month mit einer langen Erklärung. Darin zeigt er auf, was bisher bereits erreicht wurde, und was seine Ziele in Bezug auf die Rechte für LGBTI+ in naher Zukunft sind.
So rief Biden etwa den Kongress auf, mit dem sogenannten Equality Act vorwärts zu machen, welcher queeren Menschen in den gesamten USA einen Diskriminierungsschutz bieten wird, etwa wenn es um den Arbeitsplatz oder das Gesundheitswesen geht. Er werde nicht aufgeben, bis alle LGBTI+ Amerikaner:innen endlich die vollständige Gleichstellung erhalten und diese im Gesetz festgeschrieben wird, so Biden. Trotz all des Fortschritts gebe es noch viele Bundesstaaten in welchen die Grundrechte und die Würde von LGBTI+ Bürger:innen zu wenig geschützt werden, etwa im Bereich der Spitäler, Schulen, öffentlichen Gebäuden oder anderen Orten.
Dass der amtierende Präsident auch in Bezug auf sein Kabinett auf Diversity setzt, machte er bei der Ernennung seiner Minister mehr als deutlich. Noch nie in der Geschichte der USA war eine Regierung so divers aufgestellt wie jene von Biden/Harris, und dies in praktisch allen Belangen. So erwähnte er nun in seiner Erklärung auch Pete Buttigieg, als erster LGBTI+ Minister, der durch den Senat bestätigt wurde, und Rachel Levine als erste Transperson, welche ebenfalls durch den Senat im Amt als Vize-Gesundheitsministerin bestätigt wurde. Doch dem nicht genug: So unterstrich er auch, dass 14 Prozent seiner rund 1500 direkten Bundesangestellten sich als LGBTI+ identifizieren.
Was von der Vorgängerregierung totgeschwiegen wurde, brachte Biden ebenfalls auf den Punkt: Nämlich die jährlich neuen Rekordwerte an Morden an Transpersonen, insbesondere Women of Color. Auch bezog er sich auf die massiv höhere Suizidrate von queeren Jugendlichen, welche unter Bullying, Diskriminierung und Gewalt leiden. Dass sie diese Tatsachen angehen wollen, haben Biden/ Harris bereits ab dem ersten Tag im Amt gezeigt. So verabschiedete Biden etwa Executive Orders, um einen Diskriminierungsschutz für queere Bundesangestellte umzusetzen, und er hob auch das Verbot von Transmenschen in der US-Armee auf. Zudem erlaubt er es den US-Botschaften weltweit wieder die Pride-Fahne aufzuhängen, und zwar am gleichen Fahnenmast wie die US-Flagge.