USA: Ansturm bei LGBTI+ Helpline seit den Wahlen

USA: Ansturm bei LGBTI+ Helpline seit den Wahlen
Das Wahlergebnis in den USA ist für viele queere Menschen mit Angst und Sorgen verbunden, und sie fürchten sich vor dem, was in den kommenden vier Jahren auf sie zukommen könnte. Dies widerspiegelt sich nun auch bei den Anrufen bei LGBTI+ Helplines im ganzen Land. Die Zahl der Hilfesuchenden ist seit dem Erfolg der Republikaner sprunghaft angestiegen.

Warnung: Der folgende Bericht handelt unter anderem von Suizid.

Schon die vergangenen vier Jahre mit den Republikanern quasi in der Opposition, sowie auch der Wahlkampf, haben deutlich gemacht, was auf queere Menschen bei einer Wahl Trumps zukommen könnte. Statt auf Versöhnung wurde die Spaltung der Gesellschaft vorangetrieben und dies nicht selten auch Kosten queerer Menschen, und dabei insbesondere von trans Menschen. Zudem gaben die Republikaner Millionen von Dollar für queerfeindliche Wahlkampagnen gegen trans Menschen und auch Drag Queens aus.

Diese Rhetorik hat ihre Wirkung nicht verfehlt, und auch ein Blick auf die Amtszeit von Donald Trump lässt auf nichts Gutes schliessen, dass auf die LGBTI+ Community in den nächsten vier Jahren zukommen wird. Aus diesem Grund überrascht es kaum, dass LGBTI+ Helplines seit dem Wahlsieg der Republikaner einen sprunghaften Anstieg von queeren Jugendlichen erlebt haben.

Das Trevor Project mit seiner wohl bekanntesten und verbreitesten Helpline verspürte einen besonders starken Anstieg der Kontaktaufnahmen direkt rund um die Wahlen. Kurz vor der Öffnung der Wahllokale habe sich die Zahl verdreifacht und auch in den beiden Tagen nach den Wahlen waren die Zahlen mit +125 Prozent noch immer mehr als doppelt so hoch. Man habe alleine in den ersten sechs Tagen im November bereits 3‘810 Anrufe gezählt, während der Monatsdurchschnitt normalerweise bei 3‘765 Anrufen liegt.

Das Trevor Project setzt sich inbesondere für die Suizidprävention von queeren Jugendlichen ein und kann via Telefon-Helpline, via Chat, aber auch via Textnachrichten kontaktiert werden. Und diese Angst, Jugendliche und Kinder aufgrund jener Politik zu verlieren, welche nun ins Weisse Haus einzieht, hat stark zugenommen. So erklärt auch das Rainbow Youth Project, dass diese neue Regierung viele Herausforderungen für queere Menschen bereithalte.

Beide Organisationen haben daher damit begonnen, Kampagnen zu lancieren um queeren Jugendlichen zu zeigen, dass man immer für sie da sein werde, egal was die Zukunft noch bringt. Man biete jungen Queers jene Hilfe an, welche sie verdienen, denn jeder werde geboren um zu leben. Weiter werde man auch in Zukunft mit all jenen Politiker:innen zusammenarbeiten, welche sich dafür einsetzen, dass Suizide in der LGBTI+ Community verhindert werden. Man freue sich zudem, dass es dazu parteiübergreifende Unterstützung für dieses Anliegen gebe.

Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Hier findest Du Hilfe:

Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch

Weitere Information erhältst Du auch unter:
Du-bist-du.ch: Beratung und Information
Milchjugend: Übersicht über queere Jugendgruppen
Transgender Network Switzerland: Dachorganisation für trans Menschen
LOS: Lesbenorganisation Schweiz
Pink Cross: Dachorganisation schwuler und bisexueller Männer