USA: Drag Story Hour wegen Bombendrohung abgesagt

USA: Drag Story Hour wegen Bombendrohung abgesagt
Die Drohungen von rechtsextremen Kreisen gegen queere Events geht unvermittelt weiter: Im US-Bundesstaat Massachusetts musste nun erneut eine Drag Story Hour abgesagt werden, nachdem Bombendrohungen eingingen. Verantwortlich soll die Rechtsaussen-Gruppierung Super Happy Fun America sein, doch diese bestreitet die Tat.

Schon vor beginn der Drag Story Hour herrschte ein hasserfülltes Klima vor der Bibliothek von Somerville im US-Bundesstaat Massachusetts. Die Rechtsaussen-Gruppierung Super Happy Fun America hat, wie zuvor schon bei anderen queeren Events, einmal mehr zu Protesten aufgerufen. Sich dessen bewusst, organisierten die Veranstaltenden der Märchenstunde mit Drag Queens selber eine Gegenaktion, welche die hasserfüllte Demo der Rechtsextremen bei weitem übertraf. Insgesamt befanden sich rund 100 Personen vor der Bibliothek der amerikanischen Kleinstadt.

Die Drag Story Hour hätte trotz des aufgeheizten Klimas vor den Räumlichkeiten wie geplant stattfinden sollen, doch dann ging bei der Bibliothek eine Bombendrohung ein, weshalb das Gebäude und die teilnehmenden Familien mit Kindern unverzüglich evakuiert werden mussten. Bei der anschliessenden Durchsuchung der Räumlichkeiten konnte die Polizei nichts feststellen. Die Veranstaltenden und die Gemeindemitarbeitenden entschieden sich darauf aber trotz der Entwarnung, die Drag Story Hour abzusagen.

Katjana Ballantyne, die Bürgermeisterin von Somerville, verurteilte die Tat aufs schärfste und sagte klar, dass Hass in dieser Stadt keinen Platz haben dürfe. Wenn jemand aus der Gemeinschaft verletzt werde, dann seien alle verletzt worden, und dies sei nicht akzeptabel, so Ballantyne weiter. Wie die Polizei erklärte, habe man die Drohung sehr ernst genommen. Man werde nun die entsprechenden Ermittlungen durchführen.

Im Fokus stand die Organisation Super Happy Fun America. Sie erlangte insbesondere ab 2019 Berühmtheit und sorgt immer wieder mit queerfeindlichen Aktionen für Aufsehen. So organisierten sie beispielsweise auch eine Straight Pride. Die Verantwortlichen der Organisation erklärten zwar, dass sie an den Protesten gegen die Drag Story Hour beteiligt waren, doch mit der Bombendrohungen hätten sie nichts zu tun. Man verurteile eine solche Drohung gegen eine Kinderveranstaltung und habe keine Verbindung zum Anrufer.

Gleichzeitig meinte Super Happy Fun America aber auch, dass sie froh seien, dass die Veranstaltung abgesagt worden sei. Ihr Ziel sei es immer gewesen, die Unschuld der Kinder zu bewahren und man sei vor Ort gewesen um friedlich gegen den Anlass zu demonstrieren.