USA: Dramatische Zahlen: Queere Jugendliche flüchten aus feindlichen Bundesstaaten

USA: Dramatische Zahlen: Queere Jugendliche flüchten aus feindlichen Bundesstaaten
Es sind dramatische Zahlen, welche das Trevor Project in Bezug auf queere Jugendliche veröffentlicht hat: Aufgrund immer neuer LGBTI+ feindlicher Gesetze in gewissen US-Bundesstaaten haben Zehntausende ihre Heimat verlassen um sich - teilweise mit ihren Familien - an queerfreundlicheren Orten im Land eine neue Existenz aufzubauen.

In den vergangenen wenigen Jahren haben die Republikaner Hunderte von queerfeindlichen Vorstösse auf der Ebene von Gemeinden und Bundesstaaten eingereicht  - alleine 2023 waren es über 500 - und dabei wurden auch eine Vielzahl tatsächlich umgesetzt und eingeführt. Dieses feindliche Umfeld schlägt auch schwer auf die psychische Gesundheit dieser Jugendlichen und so sehen viele oft als einzigen Ausweg, dass sie ihre Heimat verlassen und in einen queerfreundlicheren Bundesstaat umziehen.

Das Trevor Project ist eine Organisation in den USA, welche sich vor allem um die Suizidprävention und die mentale Gesundheit von queeren Jugendlichen kümmert. Zusammen mit dem Movement Advancement Project (MAP) hat das Trevor Project nun eine neue Studie diesbezüglich veröffentlicht, und es sind wirklich dramatische Zahlen. So sind 266'000 LGBTI+ Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 13 und 24 Jahren - teilweise mit ihren Familien - vor einem feindlichen in ein queerfreundlicheres Umfeld umgezogen.

Inbesondere, und leider wenig überraschend, waren die Zahlen bei trans und nicht-binären Personen besonders hoch. So erklärten 68 Prozent von jenen, welche in einem feindlichen Umfeld leben, dass sie einen Umzug in einen anderen, freundlicheren Bundesstaat für sich ernsthaft in Erwägung ziehen. Fast jede fünfte Person, rund 18 Prozent, hat sogar tatsächlich den Bundesstaat gewechselt um wieder Zugang zum Gesundheitssystem zu erhalten. Über alle trans und nicht-binären Personen hinweg gesehen, sind es somit fast 50 Prozent, welche einen Umzug in Betracht ziehen.

Gleichzeitig zeigen sich die USA aber auch extrem gespalten in Bezug auf die Rechte für queere Menschen. So haben im Jahr 2024 insgesamt 18 Bundesstaaten neue Gesetze und Verordnungen eingeführt, welche sich direkt gegen die LGBTI+ Community richten, dabei waren trans und nicht-binäre Personen in besonderem Masse betroffen. 13 US-Bundesstaaten haben aber auch den gegenteiligen Schritt vollzogen und Gesetze erlassen, welche queere Menschen besser schützen sollen. Sie haben sich somit quasi zu Safe Spaces für die Community innerhalb der USA entwickelt.

Für die neue Studie wurden die Zahlen aus dem U.S. National Survey on the Mental Health of LGBTQ+ Young People des Trevor Projects zusammen mit den Ergebnissen des MAP Policy Tally Scores des Movement Advancement Project (MAP) verwendet.