USA: LGBTI+ Helplines werden während Trumps Vereidigung mit Anrufen überrannt

USA: LGBTI+ Helplines werden während Trumps Vereidigung mit Anrufen überrannt
Bereits kurz nachdem Donald Trump für seine zweite Amtszeit im Kapitol vereidigt wurde, unterschrieb er zahlreiche Verordnungen, unter anderem auch gegen queere Personen. Er machte damit seine Drohungen wahr. Die feindliche Stimmung an diesem Tag bekamen auch die LGBTI+ Helplines zu spüren: In den Stunden rund um die Vereidigung wurden die Helplines förmlich von hilfesuchenden Anrufer:innen überrannt.

Schon seit Donald Trump im vergangenen November zum neuen US-Präsidenten gewählt wurde, nahmen die Anrufe bei der LGBTI+ Helpline der Rainbow Youth Project USA Foundation stark zu. Während die Organisation normalerweise im Monatsdurchschnitt  3'765 Anrufe bewältigt, so stieg die Zahl seit dem 5. November auf über 8'000 monatlich an, also mehr als eine Verdoppelung.

Am Montag, 20. Januar, als Donald Trump nun im Kapitol in Washington DC vereidigt wurde, stieg die Zahl der Anrufe nochmals deutlich an: Alleine in den Stunden am Morgen und bis zum frühen Nachmittag kurz nach der im Fernsehen und im Internet übertragenen Vereidigungen nahm die Organisation rund 1'400 Anrufe entgegen.

Wie es von der Rainbow Youth Project USA Foundation heisst, zeige dies deutlich, wie alarmierend die Situation derzeit ist, und wie dringend notwenig Unterstützung und konkrete Massnahmen sind, um Jugendliche zu schützen. Die Helpline sei eine lebenswichtige Verbindung zu LGBTI+ Jugendlichen, welche von sozialer Stigmatisierung, von Bullying und institutionalisierter Diskriminierung betroffen sind.

Auch die LGBTI+ Helpline des Trevor Projects verzeichnete im Umfeld der US-Wahlen eine drastische Zunahme an Anrufern. So wurden direkt nach der Wahl von Donald Trump rund 700 Prozent mehr Kontakte mit der Helpline verzeichnet. Und auch am Tag der Amtseinführung stiegen die Zahlen nochmals sprunghaft an. So verzeichnete die Helpline eine Zunahme von einem Drittel, und einen Tag später sogar um 46 Prozent. Besonders häufig kamen dabei Anrufe von nonbinären und trans Menschen.

Das feindliche Klima in den USA führte aber leider auch noch zu einem anderen Trend: Die "Scherzanrufe" bei der Suizidhotline haben ebenfalls stark zugenommen.

Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Hier findest Du Hilfe:

Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch

Weitere Information erhältst Du auch unter:
Du-bist-du.ch: Beratung und Information
Milchjugend: Übersicht über queere Jugendgruppen
Transgender Network Switzerland: Dachorganisation für trans Menschen
LOS: Lesbenorganisation Schweiz
Pink Cross: Dachorganisation schwuler und bisexueller Männer