USA: Immer mehr „Scherzanrufe“ bei LGBTI+ Suizidpräventions-Helpline
Um 700 Prozent, so teilt das Trevor Project mit, haben die Anrufe bei der Suizidpräventions-Helpline der Organisation zugenommen, seit bekannt war, dass Donald Trump und seine Republikaner die Wahlen gewonnen haben. Dies bringt die Mitarbeitenden der Krisenhotline an ihre Grenzen und strapaziert auch das ohnehin knappe Budget der Organisation.
Die Rhetorik der Republikaner und aus dem Umfeld von Donald Trump scheint nun aber gewisse Gruppen, insbesondere aus dem rechtsextremen Lager, darin bestärkt zu haben, dass es absolut in Ordnung ist gegen queere Menschen zu hetzen und sie zu verunglimpfen. Dies spürt nun auch das Trevor Project, denn nicht nur die Anrufe von tatsächlich Hilfsbedürftigen haben zugenommen, sondern auch die Scherzanrufe, und dies trotz der Ernsthaftigkeit des Themas.
Beim Trevor Project zeigt man sich bestürzt, denn damit werden nicht nur unnötig finanzielle Mittel verbraucht, sondern es werden auch Leitungen für jene Jugendlichen blockiert, welche sich gerade in einer Notsituation befinden und dringend Unterstützung brauchen.
Auch andere queere Einrichtungen wie etwa Gesundheitszentren, welche ebenfalls mit dem Trevor Project und queeren Jugendlichen zusammenarbeiten, berichten von einer Zunahme an Anfeindungen. So erklärte etwa Nyonna Byers, Gründerin und Geschäftsführerin der ETSI Health Clinic, dass diese Anrufe beschämend und verletzend, aber leider nicht überraschend seien. Sie werden weitergehen, denn so viele würden ihren Hass derzeit direkt auf die LGBTI+ Community übertragen, zeigt sie sich überzeugt. Sie habe auch bereits neue Sicherheitsmassnahmen umsetzen müssen, etwa Kameras am Eingang oder getönte Fensterscheiben um den Blick nach drinnen zu verunmöglichen.
Laut dem FBI haben Hassverbrechen, auch jene welche durch die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität motiviert sind, stark zugenommen. Trotz knapper werdenden Mitteln versuchen die Mitarbeitenden des Trevor Projects, sowie anderer LGBTI+ Einrichtungen und Organisationen ihr möglichstes, um auch weiterhin für queere Menschen da zu sein. Wie es in Zukunft weiter geht, wird sich weisen, doch eines ist jetzt schon klar, die Lage dürfte sich unter Donald Trump weiter zuspitzen.