USA: Floridas Regierung droht Bars und Clubs wegen Drag Shows
Es sind offene und deutliche Drohungen, welche die Regierung von Ron DeSantis an verschiedene Clubs und Bar verschickt hat, welche rund um die Festtage und Silvester Drag Shows in ihren Räumlichkeiten veranstalten wollten.
Einer dieser Veranstalter ist die Philharmonic Plaza Foundation in Orlando, welche Post vom Department of Business and Professional Regulation, kurz DBPR, erhielt. Sie organisierten A Drag Queen Christmas mit so berühmten Drag Performerinnen wie Trinity The Tuck, Heidi N Closet, Jasmine Kennedie, Jimbo und Silky Ganache, sowie als Star-Gast mit Todrick Hall.
Im Brief wird den Veranstaltern auferlegt, dass sie sicherstellen sollen, dass keine Minderjährigen an der Drag Show mit dabei sind um allfällige Massnahmen in Bezug auf ihre Alkohollizenz zu vermeiden. Man werde alle zur Verfügung stehenden Massnahmen ergreifen, sollten doch Minderjährige die Drag Show besuchen, damit diese Shows in Zukunft keine Gefahr mehr für sie bedeuten.
Unterzeichnet wurde dieses Schreiben von Melanie Griffin, der Vorsteherin des Department of Business and Professional Regulation höchstpersönlich. Sie erklärte im Brief weiter, dass sie die Meinung vertrete, dass diese Shows sexuell explizit seien.
Empört über dieses Schreiben zeigte sich die demokratische Abgeordnete Anna Eskamani: Das DBPR solle seine Zeit besser dazu nützen um den Menschenhandel, der in Floridas Hotelzimmern stattfindet, zu bekämpfen. Zudem sei es eine Verschwendung von Zeit und Geld und ein Versuch über diese Form der Politik eine Empörung künstlich zu erzeugen, obwohl es gar keinen Grund dazu gebe. Diese Drag Show existiere bereits seit acht Jahren und es gab noch nie den leisesten Verdacht, dass dort etwas schädliches passiere, so Eskamani weiter. Es sei nur einmal mehr eine LGBTI+ feindliche Agenda, welche verfolgt werde und Drag Shows ins Visier nehme.
Wohin das führt, zeigte sich etwa am 26. Dezember in Fort Lauderdale, als es zu Demonstrationen gegen eine Drag Veranstaltung kam und auch ein Mann im Zuschauerraum die Drag Performerin lauthals kritisierte (Video unten). Die Regierung hat darauf angekündigt, dass man Video- und Fotomaterial sichten werde um festzustellen, ob Kinder sexuellen Darbietungen ausgesetzt waren. Alleine in diesem Jahr ist es bereits bei mindestens 140 Drag Shows zu teils bewaffneten Protesten von Rechtsextremen gekommen.
Für Anna Eskamani ist es klar: Gouverneur Ron DeSantis predigt immer nur dann von Elternrechten und Freiheiten, wenn es ihm gerade passt. Wenn man keine Drag Shows möge, dann solle man auch nicht hingehen, so einfach ist es. Stattdessen müssten immer mehr solche Veranstaltungen aus Sicherheitsgründen abgesagt werden, so Eskamani, und immer mehr LGBTI+ Menschen müssen in Angst vor Drohungen und Gewalt leben.
Ron DeSantis und seine Republikaner fahren seit einigen Jahren wahre Hetzkampagnen gegen LGBTI+. So führten sie unter anderem den mehr als umstrittenen und extrem queerfeindlichen Don't Say Gay-Bill ein, welcher Themen rund um die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität aus den Schulzimmern des Bundesstaat nahezu verbannt hat.