USA: Kansas City verbietet Conversion Therapien
Nach Columbia hat nun mit Kansas City eine zweite Stadt im US-Bundesstaat Missouri Conversion Therapien bei Jugendlichen verboten. Der Stadtrat hat sich einstimmig dafür ausgesprochen und so sind fortan sämtliche Versuche und Methoden verboten um die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität bei Jugendlichen unter 18 Jahren zu verändern.
Conversion Therapien sind gerade in religiösen Kreisen der USA erschreckend weit verbreitet, und dabei reichen die Methoden von „weg beten“ über Elektroschocks bis hin zu Folter mittels Wasser. Obwohl alle grossen Ärztekammern und Berufsverbände der Psychologen oder Psychiater in den USA die Praktiken als nicht wirksam und gar als gefährlich verurteilen, scheiterten alle Versuche bislang, ein landesweites Verbot durchzubringen. Aktuell kennen 18 US-Bundesstaaten, sowie die Hauptstadtregion Washington DC, sowie zahlreiche Regionen und Städte ein solches Verbot.
Conversion Therapien können bei LGBTI+ Jugendlichen massive, psychische Probleme hervorrufen, welche nicht selten in Suizidgedanken oder sogar Suizidversuchen enden. So veröffentlichte das Trevor Project jüngst Zahlen, wonach 42 Prozent aller Jugendlichen, welche sich einer Conversion Therapie unterziehen mussten, darauf einen Selbstmordversuch verübten. Bei Transgender sind diese Werte zudem nochmals deutlich höher. Doch trotzdem sind diese Praktiken in 32 Bundesstaaten der USA, sowie in den allermeisten Ländern der Welt, darunter auch in der Schweiz, noch immer legal.