USA: Lehrer nach Coming out quasi zur Kündigung gezwungen

USA: Lehrer nach Coming out quasi zur Kündigung gezwungen
Weil er eine Pride-Fahne in seinem Schulzimmer aufgehängt hat, um zu zeigen, dass bei ihm in der Klasse auch wirklich ALLE willkommen sind, beschwerten sich Eltern mit den wildesten Theorien bei der Schulbehörde. Dem Lehrer wurde darauf befohlen die Regenbogenfahne wieder zu entfernen, und er dürfe mit seinen Studierenden nie mehr über menschliche oder über seine persönliche Sexualität sprechen…

Um seinen Studierenden zu zeigen, dass bei ihm alle, und auch wirklich alle willkommen sind, und zwar so wie sie sein wollen, hat Lehrer John Wallis eine Pride-Fahne in seinem Schulzimmer aufgehängt. Die Fahne sei nie thematisiert worden, und er habe sie einfach nur dort aufgehängt, dass seine Student:innen spüren, dass dies ein Safe Space auch für LGBTI+ ist. Dies ist keine Selbstverständlichkeit in einem Bundesstaat wie Missouri, und so wollte der Sprechkunde- und Theaterlehrer an der Neosho Junior High School ein Zeichen für Inklusivität und Diversität setzen.

Als jedoch Eltern davon erfuhren, riefen sie umgehend bei den Schulbehörden an um sich zu beschweren. Der Lehrer würde die Kinder lehren, wie sie homosexuell werden, beschwerte sich jemand. Die Schule reagierte umgehend und forderten John Wallis auf, die Pride-Flagge sofort wieder zu entfernen. Die Regenbogenfahne wurde gar mit der Konföderiertenflagge verglichen. Wallis beschwerte sich darauf und erklärte seinerseits, dass es nie Probleme gebe, wenn sich heterosexuelle Lehrpersonen mit ihren Partner:innen zeigen. Er habe nur eine Regenbogenfahne aufgehängt und plötzlich sei die Hölle über ihn hereingebrochen.

Nachdem er die Fahne entfernt hat, fragten ihn die Studierenden nach dem warum und ob er Probleme bekommen habe, oder Probleme bekomme, wenn er sich selber sei. Wallis erklärte ihnen nur, dass es wegen einer anderen Klasse gewesen ist. Dies führte zu noch mehr Beschwerden durch Eltern, welche behaupteten, dass er nur seine Agenda durchdrücken wolle.

Ihm sei darauf ein Brief vorgelegt worden, welcher er unterzeichnen solle. Darin stand geschrieben, dass er in seinem Klassenzimmer nie mehr die menschliche oder seine persönliche Sexualität thematisiere, oder Gegenstände zu diesem Thema zeige dürfe, so John Wallis. Zudem sollen all seine Instruktionen und Gespräche im Klassenzimmer frei von Diskussionen rund um die menschliche Sexualität und/ oder die sexuelle Präferenz sein. Dies sei der Punkt gewesen, bei dem er sich entschieden habe, seine Kündigung einzureichen.

Aufgrund des kaum vorhandenen Diskriminierungsschutz, insbesondere nicht auf Basis der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität, hat John Wallis praktisch keine Möglichkeit gegen die Entscheidung der Schule vorzugehen. Die Demokraten im US-Bundesstaat Missouri haben während den letzten beiden Jahrzehnten jedes Jahr einen entsprechenden Vorstoss für eine Verbesserung des Diskriminierungsschutz eingereicht, doch dieser wurde immer wieder abgelehnt.