USA: LGBTI+ feindliche Hassverbrechen bleiben auf sehr hohem Niveau
Ob diese Zahlen auch im kommenden Jahr noch so zur Verfügung stehen werden, ist ungewiss, denn die Regierung Trump hat die Behörden angewiesen, gerade auch bei den Statistiken queere Themen zu streichen. Der nun vorgelegte Bericht des FBI fasst dabei Zahlen aus dem Jahr 2024 zusammen, welche von jenen Behörden stammen, welche sich dem Hate Crime Statistics Data Collection-Programm angeschlossen haben. Dies sind insgesamt 16‘419 Stellen verteilt über die gesamten USA. Davon gaben 19 Prozent an, dass in ihrem Zuständigkeitsgebiet Hassverbrechen passiert sind, während 81 Prozent keine Vorfälle meldeten.
Insgesamt wurden in den USA 1‘221‘345 Gewaltverbrechen gemeldet, dies entspricht einem Rückgang von 4.5 Prozent. Von diesen Taten wurden insgesamt 11‘679 als Hassverbrechen eingestuft. Bei 11‘323 davon ging es dabei um einzelne Vorfälle. Dies bedeutet aber nicht, dass nicht mehr Hassverbrechen passiert sind, denn diese tatsächlich als solche zu erkennen, ist nicht einfach. Hinzukommt, dass auch viele Hassverbrechen gar nicht erst zur Anzeige gebracht werden.
Bei den Hassverbrechen zeigte sich, dass eine deutliche Mehrheit gegen Personen direkt gerichtet waren, und nicht gegen Eigentum. Dabei gehörten Bedrohungen, einfache bis schwere Körperverletzungen, sowie Vergewaltigungen und Morde zu den häufigsten Verbrechen. So wurden 2024 insgesamt 21 Vergewaltigungen und sieben Morde als Hassverbrechen kategorisiert.
Bei 17.2 Prozent aller Hassverbrechen, und damit am dritthäufigsten, war die Motivation für die Gewalttat die sexuelle Orientierung des Opfers. Darauf auf Platz 4 folgen die Taten, welche durch die Geschlechtsidentität motiviert waren. Die ethnische Zugehörigkeit und die Herkunft waren dabei auf Platz 1 gefolgt von der Religion auf Platz 2. Dabei zeigte sich, dass die Taten aufgrund der sexuellen Orientierung gegenüber 2023 um 5 Prozent, und jene aufgrund der Geschlechtsidentität um 3 Prozent abgenommen haben. Beide Zahlen sind jedoch in Relation mit einem deutlichen Anstieg von 2022 auf 2023 zu sehen.
Bei Straftaten aufgrund der sexuellen Orientierung wurden 51.7 Prozent dem Hass auf Schwule zugeschrieben, bei 37.1 Prozent allgemein gegen queere Menschen, 8.1 Prozent gegen Lesben, 2 Prozent gegen bisexuelle und 1 Prozent gegen heterosexuelle Personen. In Bezug auf die Geschlechtsidentität waren fast drei Viertel der Taten gegen trans Menschen gerichtet und etwas mehr als ein Viertel gegen nonbinäre Personen.
Laut LGBTI+ Organisationen wie etwa der Human Rights Campaign sind diese Zahlen eindeutig zu hoch und handeln sei mehr als angebracht. Als Ursache sehen sie mitunter die zunehmend feindliche Rhetorik in der Politik gegenüber queeren Menschen. Politiker:innen, welche gegen die Gleichberechtigung sind, würden weiterhin Lügen verbreiten um damit zu versuchen, queere Menschen immer mehr an den Rand der Gesellschaft zu drängen. Der Bericht des FBI veranschauliche diese Realität und zeige, dass die Community weiterhin zum Ziel von Gewalt werde. Dies sei inakzeptabel, denn LGBTI+ hätten genau so das Recht frei zu leben, ihre Karriere und Ausbildung zu verfolgen, ihr Zuhause aufzubauen und den amerikanischen Traum zu leben, wie alle anderen auch.