USA: Mit ungewohnter Einigkeit verbietet Utah einstimmig Konversionsmassnahmen
Bereits seit 2020 kennt Utah eigentlich ein Verbot von Konversionsmassnahmen, doch dies wurde damals als blosse Verwaltungsvorschrift vom damaligen Gouverneur Gary Herbert eingeführt. Solche Vorschriften können jedoch leicht gekippt werden, und daher war es eines der drängendsten Anliegen der LGBTI+ Community in Utah, diese Vorschrift in ein richtiges Gesetz zu überführen.
Gerade in Utah als Hochburg der Mormonen ist dies besonders wichtig, da die Glaubensgemeinschaft immer wieder gemischte Signale aussendet, was ihre Haltung gegenüber queeren Menschen betrifft. Zudem werden auch immer wieder Fälle bekannt, wo Jugendliche solch schädlichen und mitunter gefährlichen Konversionsmassnahmen ausgesetzt werden.
Der Abgeordnete Mike Peterson hat sich daher mit LGBTI+ Organisationen zusammengetan und gemeinsam einen Gesetzesentwurf ausgearbeitet, welcher schliesslich als House Bill 288 eingereicht wurde. Dieser hat nun sämtliche Hürden in beiden Kammern überstanden und wurde Ende letzter Woche einstimmig sowohl von den Demokraten, wie auch von den Republikanern gutgeheissen - eine heutzutage seltene Einigkeit zwischen den beiden Parteien.
Nun liegt der Entwurf bei Gouverneur Spencer Cox zur Unterschrift bereit, damit das Gesetz endgültig in Kraft treten kann. Der Republikaner gilt als moderat und hat bereits angedeutet, dass er das Anliegen ebenfalls unterstütze und demzufolge unterzeichnen werde.
Das Gesetz sieht vor, dass Konversionsmassnahmen fortan für alle Personen unter 18 Jahren verboten sind. Hinzu sollen aber noch entsprechende Richtlinien kommen, welche nun von Therapeut:innen ausgearbeitet werden und welche dann für alle Altersklasse gelten sollen.
Bei Equality Utah zeigte man sich sehr erfreut über das klare Signal der Schlussabstimmung zu diesem Anliegen. Es sei ein aussergewöhnlicher Moment in der Geschichte der Rechte für LGBTI+ in Utah, dass beide Parteien einstimmig einem Verbot von Konversionsmassnahmen für Minderjährige zugestimmt haben. Dies sei Politik vom Feinsten, wenn Interessensvertreter:innen von allen Seiten zusammenkommen, sich gegenseitig zuhören und so eine gemeinsame Basis finden. Sie hoffen, dass sich dies in Zukunft so fortsetzen werde.