USA: New Jersey könnte bald die „Gay Panic“-Verteidigung verbieten
Es passiert ein Mord, und der Täter verteidigt sich bei seinem Gerichtsprozess damit, dass er quasi in Panik geriet, als er die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität seines Opfers erfuhr und daher „in einer überhitzen Reaktion“ als Folge einer „begründeten Provokation“ derart reagiert habe. Dies bedeutet für einen Täter, dass seine Tat mit diesem Rechtfertigungsgrund von Mord auf fahrlässige Tötung runtergestuft werden kann. In Bezug auf die zu erwartende Strafe bedeutet dies, dass er so zu fünf bis zehn Jahren Haft und einer Busse von bis zu 150’000 US-Dollar, rund 148’000 Schweizer Franken, verurteilt würde, an stelle von lebenslänglich und bis zu 200‘000 US-Dollar, rund 198‘000 Franken.
Diese Verteidigungsstrategie, die sogenannte Gay oder Trans Panic, ist in den meisten US-Bundesstaaten legal, obwohl sie beispielsweise von der Anwaltskammer angeprangert wird. Diese Verteidigungsstrategie basiere auf Vorurteilen, heisst es vom Berufsverband, und gehöre deshalb verboten. In New Jersey haben nun alle 73 anwesenden Abgeordneten der Versammlung für ein Verbot gestimmt. Nun wird das Geschäft an den Senat weitergereicht, und könnte bereits in den nächsten paar Monaten eingeführt werden. Da die Demokraten sowohl beide Häuser kontrollieren, wie auch den Gouverneur stellen, wird angenommen, dass das Gesetz schnell passieren wird.