USA: Schon wieder eine massive Zunahme an LGBTI+ Hassgruppierungen
Alles in allem ging die Zahl der Hassgruppen 2019 leicht zurück, und zwar auf 940, gegenüber dem Allzeithoch von 1020 im Jahr 2018. Dies geht aus dem jüngsten Bericht des renommierten Southern Poverty Law Center (SPLC) hervor, welches Hassgruppierungen statistisch erfasst und auch dagegen vorgeht. Diese leichte Abnahme, so das SPLC, liegt vor allem an Neo-Nazi-Gruppierungen. Durch Querelen im Führungszirkel von zwei grossen Fraktionen der Neo-Nazi-Bewegung, kam es zu einem Kollaps bei einer Vielzahl von daran angehängten Gruppierungen. Rund die Hälfte der Abnahme sind auf diese Streitigkeiten zurückzuführen.
Bei den explizit auf LGBTI+ Feindlichkeiten ausgerichteten Gruppierungen kam es aber erneut zu einer massiven Zunahme. So führte das SPLC im vergangenen Jahr 70 solcher Gruppen, während im Jahr davor, 2018, noch 49 registriert wurden. Dies entspricht einer massiven Zunahme um 43 Prozent innert Jahresfrist.
Auch die sogenannten White Nationalists, welche insbesondere von Donald Trump und seinem Umfeld hofiert werden, nahmen markant zu. So wurden 2019 155 solcher Gruppierungen gezählt, was einer Zunahme seit 2017 um rund 55 Prozent entspricht.
Die Autoren der Studie des SPLC zeichnen denn auch ein düsteres Bild: Man dürfe nicht den Fehler machen, und verkennen, dass es in der Gesellschaft aktuell einen Höhepunkt in Bezug auf Hass und Extremismus gebe, und diese toxischen Ideen, welche von diesen Gruppierungen verbreitet werden, führen nicht nur zu Gewalt, sondern höhlen auch das Fundament der Demokratie in den USA aus.
Dabei sparen die Autoren auch nicht mit Kritik an der aktuellen Politik: So habe die Regierung Trump die Anti-LGBTI+ Anführer und deren Anliegen aufgenommen und unzählige Verordnungen und Gesetze erlassen, welche direkt die Rechte der LGBTI+ Community beschneiden.