USA: Viele LGBTI+ haben durch Trump grosse Veränderungen in ihrem Leben vollzogen
Rund ein Jahr nach den letzten US-Präsidentschaftswahlen und seit dem Amtsantritt von Donald Trump wird es immer offensichtlicher, welche Politik die aktuelle Regierung, die Republikaner und die MAGA-Bewegung in Bezug auf queere Menschen vorantreiben. Das politische und gesellschaftliche Umfeld hat sich dadurch für die LGBTI+ Community in Windeseile verändert - und dies nicht zum Guten.
Diese Entwicklung bildet auch ein neuer Bericht des Movement Advancement Project mehr als deutlich ab. Demnach hat sich die Situation für queere Menschen seither stark verschlechtert, was dazu führte, dass eine Mehrheit von ihnen lebensverändernde Schritte vollzogen oder den Entscheid dazu gefasst haben. Dies kann ein Umzug in einen anderen Bundesstaat oder gar ins Ausland sein, eine neue Arbeitsstelle oder der Versuch, den Namen oder das Geschlecht in den offiziellen Dokumenten zu ändern.
Oftmals hängen diese Veränderungen mit Queerfeindlichkeiten und Angriffen zusammen. So haben laut dem Bericht rund 60 Prozent der LGBTI+, bei trans Menschen sind es gar 82 Prozent, seit November 2024 mindestens einmal negative Anfeindungen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität erlebt.
Dabei zeigte sich laut dem Bericht, dass 57 Prozent der befragten LGBTI+ eine solche Veränderung vollzogen oder sich zumindest konkret damit befasst haben. Bei trans und nichtbinären Menschen sind es gar 84 Prozent. Viele stecken aber noch in der Planung und haben ihre Entscheidungen noch nicht umgesetzt. So erklärte rund ein Viertel der queeren Menschen, und bei trans Menschen gar 43 Prozent, dass sie einen Umzug in Betracht ziehen. Diesen seit den Wahlen im November 2024 vollzogen haben jedoch erst 9 Prozent der trans Menschen, und 5 Prozent aller LGBTI+.
Laut der Ergebnisse der Studie wollen zwar viele eine solche Veränderung vollziehen, doch es scheint in der Frist, in der die Umfrage gemacht wurde, für die allermeisten nicht möglich gewesen zu sein, diesen auch tatsächlich zu vollziehen. Die Sorgen in der Community sind aber gross: So erklärten 60 Prozent, dass sie wegen der Politik von Trump 2.0 negative Auswirkungen auf sich selber oder auf ihre Familien befürchten. Bei trans Menschen sind es gar 90 Prozent.
In den Medien wurden zahlreiche Fälle von solchen Änderungen bekanntgemacht, insbesondere rund um trans Menschen und ihre Familie. So zogen viele Familien in einen anderen Bundesstaat um die medizinische Grundversorgung ihres trans Kindes weiterhin gewährleisten zu können, gerade wenn es etwa um Pubertätsblocker geht, welche in zahlreichen Bundesstaaten schon verboten wurden. Bereits im April zeigte sich zudem, dass auch immer mehr LGBTI+ den USA gleich ganz den Rücken kehren. Besonders beliebt scheint dabei Spanien zu sein: So haben sich 2024 alleine in Madrid 11’000 Amerikaner:innen niedergelassen. Sie schätzen dort vor allem die grosse LGBTI+ Community, die Akzeptanz und die besser Gleichberechtigung.