USBEKISTAN: Zwei Männer verhaftet und gefoltert
Wie die Polizei herausgefunden hat, dass die beiden Männer ein Paar sind, ist unbekannt. Tatsache ist aber, dass sie im September gemeinsam in eine eigene Wohnung in der Hauptstadt Tashkent gezogen sind. Nun wurden sie verhaftet und ihnen wird vorgeworfen, dass sie – notabene einvernehmlichen – Sex in ihrer eigenen Wohnung hatten. Die Beiden wurden nach der Verhaftung auch von der Polizei misshandelt, wie es in einer Stellungnahme indirekt heisst.
So wurden bei ihnen Analuntersuchungen unternommen, um herauszufinden, ob sie Analsex hatten. Dabei werden auch Fotos vom Intimbereich gemacht, um alles beweisen zu können. Von Menschenrechts- und LGBT-Organisationen wird diese Form der medizinischen Tests als Folter eingestuft und ist deshalb in vielen Ländern verboten. In homophoben Staaten Afrikas und der arabischen Welt werden die Tests aber nach wie vor angewandt, um jemanden der angeblichen Homosexualität zu überführen. Den verhafteten Männern drohen bei einem Schuldspruch bis zu drei Jahre Haft.
Homophobie wird in Usbekistan von den höchsten politischen Ämtern befeuert: So erklärte etwa der ehemalige Präsident des Landes, Islam Karimov, dass Homosexualität ein abscheuliches Phänomen aus der westlichen Kultur sei. Wenn ein Mann mit einem Mann, oder eine Frau mit einer Frau lebe, dann stimme schlicht etwas nicht.