WELTWEIT: Auch Youtube weicht die Regeln betreffend Hassrede auf

WELTWEIT: Auch Youtube weicht die Regeln betreffend Hassrede auf
Nach den Social Media-Plattformen wie Facebook und Instagram hat nun auch Youtube begonnen, seine Regeln bezüglich Hassrede aufzuweichen. LGBTI+ Organisationen schlagen Alarm und Youtubes Rechtfertigung mag da kaum beruhigen.

Welches die Beweggründe bei Youtube sind, die Richtlinien bezüglich Hassrede anzupassen, kann nur vermutet werden. Nachdem der Mutterkonzern Alphabet bereits bei Google die sogenannten DEI-Programme gestrichen und etwa den Pride-Month aus der Kalender-App gestrichen hat, so geht es nun offenbar bei Youtube weiter. Dass auch dieser Schritt mit dem strikten Vorgehen der Regierung Trump gegen Diversity, Equity & Inclusion zu tun hat, liegt aber so ziemlich auf der Hand.

Wie die queere Organisation GLAAD berichtet, wurden nämlich Begriffe rund um die Geschlechtsidentität in Bezug auf den Schutz vor Hassrede aus den Richtlinien gestrichen. So war es bislang verboten Hass gegen Personen aufgrund deren Geschlechtsidentität oder des Geschlechtsausdrucks zu verbreiten. Für GLAAD ist die Anpassung der Nutzungsbestimmungen diesbezüglich ein direkter Angriff auf trans und nicht-binäre Menschen. Es gebe damit klare Bedenken darüber, wie sicher die Videoplattform noch ist für queere Menschen.

Youtube wiederum versucht zu beschwichtigen und erklärt in einer Stellungnahme, dass sich an der Durchsetzung nichts geändert habe, und die Anpassung bei den Richtlinien über Hassrede Teil einer regelmässigen Überarbeitung gewesen sei. Hassrede auf Basis der sexuellen Orientierung und des Geschlechts sei weiterhin verboten. Weshalb die Begriffe Geschlechtsidentität und Geschlechtsausdruck verschwunden sind, lässt das Unternehmen offen.

Organisationen wie GLAAD trauen diesen Aussagen aber nicht wirklich: Wenn Menschen aufgrund ihrer Geschlechtsidentität noch immer vor Hassrede geschützt sind, so solle dies auch in den Bestimmungen entsprechend vermerkt werden. Sie befürchten nämlich, dass durch die Anpassungen nun homo- und bisexuelle Menschen weiterhin geschützt werden, der Schutz von trans und nicht-binären Menschen aber aufgeweicht wurde.

Diese Änderungen in den Bestimmungen passieren wenige Monate nachdem auch Meta seine Richtlinien bei Facebook und Instagram angepasst hat. Meta ging dabei auch deutlich weiter und schaffte etwa Fakenchecker ab und lässt offen Hate Speech zu, auch direkt gegen LGBTI+ gerichtet.